Erarbeitung einer systematischen empirischen Grundlage zur Frage der akustischen Eigenschaften von Bühnenstimmen sowie ihrer Unterschiede zu unausgebildeten Stimmen; Aufbereitung zur Nutzung.
Bühnenstimmen zeichnen sich durch besondere Fähigkeiten in ihrer Effizienz, Dynamik und Projektion aus, zu welchen sie entsprechend ausgebildet werden. In der Akustik werden diese ausbildungs- und stilspezifischen Merkmale hauptsächlich als Anpassung der Artikulation ("Formanttuning"), verstärkte Intensität mittlerer/höherer Frequenzbereiche, Ausformung von "Sängerformant/Sprecherformant" sowie Regelung des Vibratos beschrieben.
Die rasante technische Entwicklung und ihr Einfluss auf die Bühnenpraxis wie die Ausbildung verlangt nach einer kritischen Würdigung der Verlässlichkeit bestehender empirischer Grundlagen. Das Projekt geht diese Frage an, Wissenschaft und künstlerische Interpretation verbindend. Ziel ist die Erarbeitung einer systematischen, vergleichenden Dokumentation der akustischen Eigenschaften von Bühnenstimmen ("legit", "belt", Sprechtheater) sowie ihrer Unterschiede zu unausgebildeten Stimmen.
Die Dokumentation, als Korpus von Aufnahmen und Analysen, wird zur Nutzung für die weiterführende Forschung und die Ausbildung aufbereitet. Sie soll gleichzeitig Anlass zu einer kritischen Reflexion bestehender Auffassungen der Stimmproduktion im Allgemeinen sowie qualitativer und ästhetischer Charakteristika der Stimme im Besonderen bieten.