Ein wesentlicher Beitrag von Innovation in den Künsten und im Design liegt in der Kontextualisierung und Sensibilisierung von und in der Reflexion über ethische, gesellschaftliche, historische, künstlerische und kulturelle Diskurse. Diese Methoden gehen über die naturwissenschaftlich geprägte Messung, Innovationsleistung auf ihre anwendungsorientierten Anforderungen zu befragen, hinaus.
In diesem Sinne werden durch Kontextualisierung komplexe soziale Prozesse der Transformation erschlossen, welche sowohl Voraussetzung, Begleiterscheinung oder Konsequenz von Innovation sind.
Die Erschliessung von neuen Anwendungsbereichen und Zielgruppen, die im Rahmen von Teilhabe und Partizipation verstanden wird, stellt sich als wichtiger Motor von gesellschaftlichen Veränderungen dar. Es werden innovative Formen und Zugänge der Vermittlung geschaffen, die neue und unterschiedliche Zielgruppen erreichen. Verknüpft mit sozialen Innovationen, führen diese Ansätze zu neuen gesellschaftlichen Bezügen und Interaktionsformen. An dieser Stelle entsteht kreativer Output mit innovativer Wirkung. Beispiele sind der kreative Einsatz oder die Zweckentfremdung von Technologien zur Erweiterung des Publikumserlebnisses, das aktive Einbinden von Anwender:innen und die Umkehrungen von Rollenverständnissen, die Schaffung von interaktiven Vermittlungsformen durch den Einsatz von immersiven Technologien, das zeit- und ortsunabhängige Erleben von Performances oder die Verknüpfung von «Gamification» und «Citizen Science».
Die Ansätze der Leistungssteigerung und Marktorientierung sind im Bereich der «Open Innovation» verortet. Im Verständnis von «Inside Out» und «Outside In» Innovation, ist ihnen gemein, dass der Ort, an dem Wissen entsteht, nicht zwingend der Ort sein muss, an dem Innovation geschaffen oder genutzt wird. Diese Sichtweise ist zudem davon geprägt, dass der Mehrwert im Innovationsprozess durch eine bewusste Synthese von internen und externen Wissens- und Umsetzungspartner:innen erlangt wird.