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    1. Forschung
    2. Forschungsschwerpunkt Transdisziplinarität
    Mehr zu: Forschungsschwerpunkt Transdisziplinarität

    Forschung und Lehre

      Die Forschung am Forschungsschwerpunkt Transdisziplinarität (fsp-t) steht in engem Austausch mit der Lehre, insbesondere mit dem Master Transdisziplinarität. Einerseits bieten Forschende Kurse und Masterthemen aus dem Kontext ihrer Projekte an und übernehmen Mentorate. Andererseits erhalten Studierende und Studienabgänger*innen die Möglichkeit, über eigene künstlerische Forschungsaufträge an Fragen des fsp-t mitzuarbeiten.

      Ein wichtiges Anliegen des fsp-t ist es allerdings, über die Idee eines Transfers von der Forschung in die Lehre als Wissensvermittlung hinaus zu gelangen und andere, neue Formate des Austauschs, des «Wärmetauschens» und der Koproduktion zu entwickeln. Hierbei spielen die Zusammenarbeiten und Interaktionen zwischen den Forschenden, Studierenden und den künstlerisch Doktorierenden eine zentrale Rolle. Was heisst es, den zwei Qualitäten von Forschung, sharing and challenging, auch in der Lehre Rechnung zu tragen und in welchen Formaten gelingt dies in den Künsten? Wie können Forschungslabors die Arbeit von Studierenden beflügeln?

      Wir lassen uns arbeiten (Workshops FS 2021)

      Wir arbeiten an der Arbeit der anderen. Die anderen arbeiten für uns. Wir suchen nach Möglichkeiten, an einem künstlerischen Prozess teilzunehmen und anderen einen Platz in der eigenen Arbeit zu geben. Wie kannst du Julia bei ihrem Roman helfen? Wo sind Michaels Chimären? Welche Echos schenken wir HannaH? Was würdest du an Tanjas Stelle tun? Und: Wie können wir für dich arbeiten? (oder so ähnliche Fragen …)

      Esther Mathis beleuchtet Licht und Oberlicht, 
      HannaH Walter erschafft eine Viborg, 
      Julia Weber arbeitet an einem Roman und einer Poetik, 
      Michael Günzburger spürt Chimären auf, 
      Nadine Städler befasst sich mit Kopfbedeckungen von Expert*innen, 
      Tanja Schwarz befragt den Umgang mit Ambiguität und Überforderung, 

      Die PhD-Gruppe «Open Wind Circle» (des Forschungsschwerpunkts Transdisziplinarität) erforscht Formate des Teilens. Die Gruppe versteht sich als einen Ort der Verhandlung und orientiert sich am Modell einer KünstlerInnen-Peergroup («artist‘s artist»), also einer Zusammenkunft unter Kunstschaffenden, die sich fördern und fordern. Forschung wird hier als eine Praxis im Sinne und Interesse der Künste verstanden, als kollektiver Versuch, eine Forschungsrealität für Künstler*innen zu etablieren, die zur Eröffnung poetischer Räume beiträgt. 

      Michael Günzburger, Esther Mathis, Tanja Schwarz, Nadine Städler, HannaH Walter und Julia Weber

      Workshops, MA Transdisziplinarität

      Kunsttheorie: Bildpaare. Vergleichendes Sehen als Methode (FS 2021)

      Das Beschreiben und Vergleichen von Kunstwerken gehört zu den zentralen Arbeitstechniken in der Vermittlung von Kunst. Der Vergleich ermöglicht uns, Dinge zu unterscheiden, zu klassifizieren und zu erkennen. Nicht nur im Alltag, sondern auch in Kunst und Wissenschaft werden Praktiken des Vergleichs implizit und explizit eingesetzt. Insbesondere im Fach Kunstgeschichte ist das vergleichende Sehen eine zentrale Technik der Sichtbarmachung, die der Analyse und Argumentation gleichermassen dient. Im Seminar sollen einerseits – über die kritische Lektüre der Forschungsliteratur – das Potential, die Grenzen und Gefahren des vergleichenden Sehens beleuchtet werden, andererseits werden wir uns mit künstlerischen Arbeiten beschäftigen, welche Strategien der Verdoppelung und des Vergleichs ästhetisch anwenden. 

      Mirjam Steiner

      Seminar, BA Art Education

      Commons/Windtunnel - Lab Master Transdisziplinarität (Lab HS 2020/21)

      «Commons», verstanden als die gemeinsame Basis, das Gemeinwohl, die gemeinsame Ressource, aber auch als eine Praxis des «Commoning», des gemeinsamen Arbeitens, Forschens, Teilens, ist seit zwei Jahren ein ständiges Lehr- und Forschungsthema im MA Transdisziplinarität, sowie im Forschungsschwerpunkt Transdisziplinarität FSP-T. Zudem bildetete die Fragestellungen inwiefern der Windtunnel sich als Bindeglied zwischen Lehre und Forschung positionieren kann und wie künstlerisch Forschende, mit Studierenden und Dozierenden gemeinsam Formate gestalten können den Ausgangspunkt für dieses Lab. Der Windkanal auf dem Dach des Toni-Areals wurde damit zum Studienobjekt. Wie kann die Idee des Commons/Commoning in einer bestehenden Institution und ihren Rahmenbedingungen umgesetzt werden, wie vollzieht sich dieser Wandel? Kann eine solche Institution in eine inklusive – und tragfähige – Institution umgewandelt werden, ohne ihre bisherige Identität oder ihre institutionelle Ausrichtung zu verlieren? Wie kann dieser Wandel von innen angestossen und in einem kollektiven Prozess geschaffen werden? Der Windkanal wurde einerseits als institutioneller Raum untersucht, in dem alle Fragen der Gemeinsamkeiten innerhalb einer Institution behandelt werden können, andererseits diente er der Gruppe als konkreter Raum, um auf Diskurse wie auch auf die Praxis zu fokussieren.

      Das Lehrformat gestaltete sich in einer einwöchigen Blockwoche und einem Lab mit zweiwöchigem Turnus und mit einem freiwilligen Organisationstreffen dazwischen, wo jeweils das nächste Lab gemeinsam geplant wurde. Die Blockwoche fand im Windtunnel selber statt. Das Labor wurde zur Küche und mit vielen Gästen (School of Commons, Eirini Sourgiadaki, Felipe Ribeiro, Florian Dombois, Aga Pediziwiatr) belebt.

      Njomza Dragusha, Fabian Gutscher, Prof. Basil Rogger und Prof. Irene Vögeli.

      Lab, MA Transdisziplinarität

       

      Kunsttheorie: Kunst und Wissenschaft (Seminar FS 2020)

      Die Geschichte der Wechselwirkung zwischen Kunst und Naturwissenschaften ist lang und geprägt von gegenseitigen Verstrickungen und spannungsreichen Bezügen. Wissenschaft und Kunst gelten als Formen der Weltaneignung und Wissenserzeugung, die mittels Bildern darstellen, visualisieren und Erkenntnis generieren. Im Fokus des Bachelorseminars stand der Kunst-Wissenschaftsdiskurs seit den 1990er Jahren. Anhand ausgewählter Werkbeispiele, die sich u.a. mit Laboratorien, Versuchsanordnungen, Präparaten und Archiven beschäftigen, wurde im Seminar diskutiert, wie zeitgenössische Kunstschaffende mit naturwissenschaftlichen Verfahren experimentieren und sich wissenschaftliche Vorgehensweisen u.a. aus der Biologie, Medizin, Archäologie und Klimaforschung aneignen, welche Perspektiven sich dabei für die Kunst, aber auch die Wissenschaft eröffnen und, wo sich «artistic research» verorten lässt. Die Studierenden beschäftigten sich mit theoretischen Diskursen und setzten sich in Kurzreferaten und Diskussionen mit den konkreten Kunstwerken auseinander.

      Mirjam Steiner

      Seminar, BA Art Education

      Das Experiment in Kunst und Wissenschaft (Seminar und Projekttage FS 2019)

      Die Ähnlichkeiten zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Praktiken sind in den letzten 30 Jahren immer wieder zum Thema gemacht worden. Der Vergleich von Studio und Labor ist ubiquitär und auch die ähnlichen materiellen Praktiken sind wiederholt beschrieben worden (Vgl. Gramelsberger 2013). Insbesondere und über einen blossen Vergleich hinausgehend ist das Experiment auf eine Kompatibilität mit der Kunst befragt worden. Im Bereich der künstlerischen Forschung ist das Experimentalsystem mittlerweile als Methode künstlerischer Arbeit etabliert und im Hochschulkontext auch in vielen Ländern institutionalisiert. Laut Hans-Jörg Rheinberger teilt die künstlerische mit der experimentellen Praxis eine ähnliche Arbeitsethik, Materialität und Sensibilität: Etwa die Hingabe an eine begrenzte Anzahl von Materialien, die Aufmerksamkeit für Details, das kontinuierliche Wiederholen und vor allem die Offenheit für zufällige Ereignisse und Spuren kennzeichnen beide Arbeitsweisen (Rheinberger 2012). Die zentrale Frage, die das Experiment sowohl für die künstlerische Praxis wie für die Wissenschaft interessant macht, ist demnach: Wie plant sie/er/man* das Unplanbare?

      In einer Mischung aus Textlektüren zum Experiment und der konkreten Arbeit mit Improvisation sowie experimentellen künstlerischen Strategien ging das Seminar der Frage nach, wo sich Verbindungslinien zwischen wissenschaftlichen, künstlerischen und politischen Feldern ziehen lassen. Die Studierenden sollten Experimentalsettings gestalten, welche die Möglichkeit eröffnen, gewohnte Denk- und Arbeitsweisen zu überschreiten und zu verändern, indem das Ungeplante und Offene nicht verhindert wird, sondern Raum bekommt. Als Ausgangs- oder Angelpunkt für die individuell oder in Gruppen zu erarbeitenden Experimentalsettings diente einerseits der Windkanal des Forschungsschwerpunkts Transdisziplinarität FSP-T, andererseits entstanden Arbeiten im öffentlichen Raum, im Toni Areal sowie in Galerie- und Studioräumen.

      Fabian Gutscher, Mario Schulze

      Seminar, Projekttage, MA Transdisziplinarität