Das Jahr 2024 war für die ZHdK mit ihren vielseitigen Forschungsprojekten überaus erfolgreich. Mit 79 laufenden Projekten und Förderbeiträgen von CHF 3.81 Mio. unterstreicht die ZHdK ihre Rolle als forschungsstarke Hochschule der Künste.
Dabei zeichnet sich nicht nur ab, dass 2024 ein Jahr mit zahlreichen Antragserfolgen war. Erfreulich ist, dass sich eine hohe Diversität von Teilhabe an Förderinstrumenten entwickelt hat, die den unterschiedlichen Forschungsansätzen entspricht. Sie ermöglicht künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche bis hin zu wissenschaftlichen Herangehensweisen und Praktiken. Die Bandbreite der Organisationen, welche die Projektideen von Forschenden der ZHdK fördern, wächst weiter. Dazu gehören neben dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und Innosuisse auch ein diverses Spektrum von Stiftungen, die kantonale DIZH-Initiative sowie Beteiligungen an EU-Förderungen. Zudem verzeichnen Forschende der unterschiedlichsten Qualifikations- und Erfahrungsstufen Erfolge: Von Masterabsolvierenden über Doktorierende, vom Forschungspersonal bis zur Professur. Damit löst die Forschung der ZHdK das Postulat ein, eine regional wirksame und international ausstrahlende Forschungslandschaft zu entwickeln.
All diese Erfolge gelingen nur, wenn viele Kräfte und Logiken optimal zusammenspannen und ineinandergreifen: Raum, Zeit und Ressourcen für die Vorbereitung von Projektideen. Mut, neue Wege zu beschreiten. Neugier, mit Partner:innen aus den Künsten und anderen Disziplinen an der ZHdK, in der Schweiz oder im Ausland in Kontakt zu treten und Zusammenarbeit zu erproben. Ein kollegiales Netzwerk von Unterstützung, Begleitung und Teilhabe im Forschungsprozess. Aber auch: hilfreiche Angebote der Begleitung und Beratung dann, wenn man sie benötigt. Und verbindliche Grundlagen, die der Forschung den Rücken freihalten, damit sie in einem immer komplexer werdenden Hochschulsystem handlungsfähig bleibt.
Umso wichtiger ist es für die Forschung, bewusst mit den sich innerhalb und ausserhalb der ZHdK verschärfenden Rahmenbedingungen umzugehen. Gemeint sind die interne Stabilisierungsinitiative, aber auch externe Entwicklungen wie das «Entlastungspaket 2027» des Bundeshaushalts, welche das Wachstum von Forschung an Hochschulen erschweren. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden geringer, und immer mehr Hochschulen der Schweiz stehen um diese Mittel im Wettbewerb. Wie können Forschungsprojekte der ZHdK in, für und durch die Künste dennoch ihre Potenziale entfalten und einen Beitrag zu einer wirksamen Forschungslandschaft leisten?
2024 hat sich die Hochschulleitung gezielt dazu bekannt, die Erweiterung und Diversifizierung des Zugangs zu Drittmittelgeldern als Hochschule der Künste zu fördern. Die Forschungsförderprogramme der EU sind die wichtigsten Forschungsförderungen weltweit, was ihre finanziellen Ressourcen und ihre Bedeutung für Forschungs- und Hochschulräume anbelangt. Die ZHdK weiss um die Wichtigkeit von EU-Forschungsförderung als immer relevantere Ergänzung zu den SNF- und Innosuisse Fördermöglichkeiten. Sie befürwortet die Aktivitäten ihrer Forschenden und Nachwuchsforschenden hin zu EU-Anträgen. Gemeinsam mit den Departementen hat die ZHdK den Aspekt der EU-Anschlussfähigkeit in ihre Diskussionen und Überlegungen zur hochschulweiten inhaltlichen Profilierung aufgenommen. Im Zuge dieser Überlegungen ist die ZHdK seit Oktober 2024 auch Mitglied von CoARA, der «Coalition for Advancing Research Assessment». CoARA ist ein Zusammenschluss von Organisationen, die sich für eine Reform der Methoden und Verfahren einsetzen, mit denen Forschung, Forschende und Forschungseinrichtungen beurteilt werden. Dies mit dem übergreifenden Ziel, die Qualität und Wirkung der Forschung zu verbessern und deren Bewertung diverser zu gestalten.
Zusammen mit dem Dossier Forschung vertritt die Hochschulleitung die Meinung, dass für die Entwicklung der Forschung an der ZHdK insbesondere vier Dimensionen wesentlich werden: die internationale Wirksamkeit, die Definition übergreifender Profilierungsbereiche, die Stärkung fachlicher und institutioneller Netzwerke sowie die Erweiterung und Diversifizierung des Zugangs zu Drittmittelgeldern. Dies sind wichtige Schlüssel, um die Forschungsaktivitäten an der ZHdK in den Künsten und dem Design auch in den kommenden Jahren zielgerichtet zu unterstützen.
Marijke Hoogenboom, Dossierleiterin Forschung, März 2025