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    Das Jahr 2024 kündigt Neuausrichtungen an

    Im Jahr 2023 lautete die Leitfrage der jährlichen Konferenz der Society for Artistic Research (SAR): «Should artistic research adapt to the societal transformations of our times?» – Nachdem bereits bei der Konferenz grundsätzlich Einigkeit in der Frage bestand, scheint sie im Jahr 2024 aufgrund der fortschreitenden Destabilisierungen durch das politische Weltgeschehen, die Effekte des Klimawandels sowie den rapid wachsenden Einfluss von KI auf das gesellschaftliche Leben fast schon obsolet.

    Die Forschung in Kunst und Design hat – ebenso wie jede andere gesellschaftliche Institution – kaum eine andere Wahl, als auf die aktuellen Transformationsprozesse einzutreten. Vielleicht kommt ihr dabei die noch junge eigene Tradition und das relativ offene institutionelle Fundament zugute. Die Ausgangslage ermöglicht eine gewisse Agilität, wie sie durch die 2024 kommunizierte Strategie der ZHdK gefordert und gefördert wird.

    Das Jahr 2024 war für die Forschung an der ZHdK geprägt von intensiven Evaluations- und Entwicklungsprozessen, die sowohl auf struktureller als auch auf inhaltlicher Ebene zentrale Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen haben. Als Co-Vorsitzende der Dossierkommission Forschung (DKF) blicken wir auf ein ereignisreiches Jahr zurück, in dem die strategische Weiterentwicklung des Forschungsbereichs der Hochschule sowie die internationale Positionierung der künstlerischen und wissenschaftlichen Forschung im Fokus standen.

    Ein zentraler Punkt war die umfassende Evaluation der PhD-Angebote an der ZHdK. In enger Abstimmung mit den beteiligten Departementen und Personen wurden unter Einzug externer Gutachter:innen der Status Quo, Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven analysiert und schliesslich in Form von Gutachten Empfehlungen für die Weiterentwicklung zu Händen der Hochschulleitung abgegeben. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen auf, dass die ZHdK trotz des fehlenden Promotionsrechts an Schweizer Kunsthochschulen konsequent auf die Weiterentwicklung des Dritten Zyklus gesetzt hat und sich so bereits gut im internationalen Feld etablieren konnte. In 2025 wird das Thema und dessen Weiterentwicklung die DKF weiterhin beschäftigen. 

    Ein weiterer Schwerpunkt der DKF-Arbeit war die Auseinandersetzung mit der «Zukünftigen Forschungsorganisation» (ZFO), insbesondere mit den Arbeitspaketen AP3 und AP4. Diese befassen sich mit der langfristigen strategischen und organisatorischen Ausrichtung und Profilierung der Institute und der Finanzierung der Forschung an der ZHdK. Im Jahr 2025 wird die Umsetzung der in den Papieren beschriebenen Zielbilder weiterhin Teil der DKF-Arbeit sein.

    Die DKF hat 2024 zudem eine verstärkte Vernetzung zwischen den Departementen gefördert. Der Austausch zwischen den Forschungsleitungen und den einzelnen Forschungsgruppen wurde intensiviert, um Synergien noch besser zu nutzen und gemeinsame Initiativen zu stärken. Die interdepartementale Zusammenarbeit ist entscheidend, um die Vielfalt der Forschungsansätze an der ZHdK sichtbarer zu machen und nachhaltige Kooperationen zu ermöglichen.

    Nicht zuletzt wurde DKF-intern die Frage aufgeworfen, wie die Gremienarbeit selbst weiterentwickelt werden kann, um noch effizienter und inklusiver zu agieren. Die Erfahrungen mit dem Co-Vorsitz haben gezeigt, dass ein interdepartementaler und kooperativer Ansatz für die Leitung der Kommission viele Vorteile mit sich bringt und in Zukunft weiter gestärkt werden sollte.

    Zusammenarbeit ist gerade in Zeiten der Neuausrichtung zentral. In den verschiedenen Forschungszweigen an der ZHdK geht es darum, ihre spezifischen Wirkungsbereiche und ihre Möglichkeiten zu stärken, gestaltend, reflektierend und vielleicht, wo möglich, auch korrigierend zu Veränderung beizutragen. In diesem Zuge erhalten auch transdisziplinäre Zugänge an Bedeutung, wie sie an der ZHdK bereits etabliert sind und umgesetzt werden. Zudem erscheint auch hier die «kritische Neugierde» ein guter Orientierungspunkt, mit der sich die ZHdK in Bezug auf den Bereich KI positioniert.

    Mit den Entwicklungen und Weichenstellungen war 2024 ein Jahr der strategischen Konsolidierung und der Weitsicht für die Forschung an der ZHdK. Wir danken allen Beteiligten für ihre engagierte Mitarbeit und freuen uns darauf, gemeinsam an der weiteren Stärkung und Sichtbarmachung der Forschung zu arbeiten.

    Insbesondere möchten wir an dieser Stelle Prof. Anton Rey, Prof. Dr. Sigrid Adorf und Dr. Laura von Niederhäusern danken, die mit Jahresende von ihrem Einsitz in der Kommission zurückgetreten sind.

    Prof. Dr. Anna Lisa Martin-Niedecken und Dr. phil. Marcel Bleuler, Co-Vorsitzende der Dossierkommission Forschung, Februar 2025