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Kunst

    Jenseits ontologischer, pathetischer oder auch «nervöser» Kunstbegriffe vertritt das IAE einen systemischen, pragmatischen, nicht weniger leidenschaftlichen Kunstbegriff: All das wird als Kunst definiert, was im System Kunst auftaucht, was als Kunst gemacht, benannt oder wahrgenommen wird und auch, was um Kunst herum produziert oder rezensiert wird. Jenseits eines genialischen und statischen Werksbegriffs kommen dabei vielfältige Phänomene und Praktiken in den Blick, die vom IAE auf ihre Relevanz hinsichtlich von Bildungsprozessen befragt werden. Ein so definierter Kunstbegriff setzt eine Auseinandersetzung mit der Historizität der Definitionen und Legitimationsstrategien im System Kunst voraus. 

    Und mit den Spielregeln des Kunstfeldes selber: In der Kunstsoziologie wird zur Beschreibung dieses Geflechts gerne der Begriff Kunstfeld verwendet, der auf den französischen Soziologen Pierre Bourdieu zurückgeht. Als soziales Feld bezeichnete er eine (weitgehend) autonome Sphäre des gesellschaftlichen Lebens, beispielsweise das Feld der Ökonomie, der Politik, der Kunst usw. Jedes dieser Felder besitzt seine eigenen Spielregeln, die das Handeln der in ihm befindlichen Akteure leiten. Die Spielregeln legen fest, welches Verhalten belohnt und welches sanktioniert wird. Ein soziales Feld ist also nicht nur ein Gelände, auf dem sich die Akteure fröhlich tummeln, sondern auch ein Kampffeld, auf dem konkurriert und um die Wahrung oder Veränderung der Kräfteverhältnisse gerungen wird. Wie bei jedem Wettkampfspiel ist es auch im Kunstfeld von entscheidender Bedeutung für die Chancen der Mitspieler, über welche Ressourcen sie verfügen, bzw. in Bourdieus Sprache: welches spezifische Kapital sie einbringen können. Es gehört zu den Eigentümlichkeiten des Kunstfeldes, dass der Besitz von Geld (ökonomisches Kapital) gegenüber Kultiviertheit und Bildung (kulturelles Kapital), dem Eingebundensein in soziale Netze (soziales Kapital) und der Anerkennung durch Andere (symbolisches Kapital) heruntergespielt wird. Das bedeutet nicht, dass ökonomische Faktoren unwichtig wären (das Gegenteil ist der Fall), sie sind als Einsätze im Wettkampf um hohe Positionen jedoch verpönt. Daraus wird verständlich, dass sich im Kunstfeld beispielsweise kleine und finanziell schwache Institutionen als besonders avantgardistisch und meinungsbildend profilieren können, während sie gleichzeitig von den auf dem Kunstmarkt generierten Umsätzen ausgeschlossen bleiben.

    Zwar funktioniert das Kunstfeld nach feldinternen Gesetzmässigkeiten, jedoch ist es durchlässig nach aussen und in ständiger Berührung mit anderen Feldern. Insbesondere Politik und Ökonomie nehmen in hohem Masse Einfluss auf die Entwicklungen der Kunst, indem sie die institutionellen Rahmenbedingungen sowie die individuellen Existenzbedingungen der Mitspieler prägen.

    Zitiert aus

    • Wieczorek, Wanda, in: Learning from Kassel. Leitfaden zur Verzahnung von politischer und kultureller Bildung, 2009.