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- Wie habt ihr für SCHLAFENDE PFERDE zusammengefunden? Und wie ist die Idee dazu entstanden?
Nele: SCHLAFENDE PFERDE ist während der ersten Übung an der ZHdK entstanden. Dabei werden Master-Studierende aus allen Gewerken zusammengewürfelt, um in kurzer Zeit einen Film zu realisieren. Die Herausforderung besteht darin, mit noch unbekannten Personen und unterschiedlichen kreativen Visionen etwas zu verwirklichen, mit dem am Ende alle Beteiligten zufrieden sind. In SCHLAFENDE PFERDE versucht eine Angestellte einer Werbeagentur, ihrem Alltag mit Meditation und Achtsamkeit Sinn zu geben, scheitert daran aber.
Julius: Wir sind damals auf einen Tweet gestossen, mit der Überschrift »Nobody wants to work anymore«. Der Verfasser hat dazu Zeitungsartikel seit 1890 gesammelt. Jede Generation sagt das offenbar seit mehr als 100 Jahren über die vorherige. Unsere Headautorin Antonella Nicoli hat zu der Zeit in einer Werbeagentur gearbeitet und in unserem engeren Umfeld haben sich plötzlich mehrere Burnouts gehäuft. Corona ging gerade zu Ende und wir haben uns müde gefragt, ob der Satz jetzt nicht langsam einfach wirklich stimmt.
- SCHLAFENDE PFERDE ist nicht euer einziges Projekt. Mit SOLO SHOW seid ihr bereits an eurem ersten gemeinsamen Langfilm in Postproduktion. Worauf können sich die Zuschauenden freuen?
Nele: SOLO SHOW kreist um die erste Ausstellung des Kunststudenten Roy und wie sie zu scheitern droht, weil er nebenbei Kokain in die Schweiz schmuggelt. Während Roy in verschiedene Rollen schlüpft, um beide Welten zu navigieren, halten seine Mitmenschen auch an ihren sorgfältig inszenierten Fassaden fest: Ein Immobilienmakler mit einer Angststörung versucht, eine Wohnung zu verkaufen und ein maskiertes Liebespaar inszeniert ihr Sexleben.
Julius: Roys Vernissage ist eine Art Pseudoplot mit dem der Film Menschen beobachtet, die sich immer wieder selbst inszenieren. Die Geschichten in SOLO SHOW sind aus meinem Kunststudium inspiriert. Ich habe diese performativen Situationen gesammelt und untersucht, weil ich dachte, dass sie etwas über unsere Distanz zueinander erklären könnten. Der Film beschreibt ein Gefühl, das ich in Bezug auf unsere heutige Zeit habe und verkleinert hoffentlich damit diese Distanz ein bisschen. SOLO SHOW ist fast fertiggestellt und im besten Sinne unangenehm!
- Wie sehr unterscheiden sich Kurz-und Langfilm für euch? Gab es Überraschungen?
Nele: Normalerweise liegt der Unterschied ja in den verfügbaren Ressourcen – also Budget, Zeit und Crewgrösse. In unserem Fall war das Besondere, dass wir unseren Langfilm mit dem Budget eines Kurzfilms realisiert haben und uns bewusst dazu entschieden haben, die Crew gegenüber dem Kurzfilm drastisch zu verkleinern. Wir mussten mit vielen Doppelbesetzungen arbeiten und oft kreative Lösungen finden. Aber wir waren dadurch auch sehr flexibel. Ein weiterer Unterschied ist die Dynamik innerhalb des Teams. Beim Langfilm hat man mehr Zeit, um sich aufeinander einzustellen, Routinen zu entwickeln und aus den vorherigen Erfahrungen zu lernen. Unser Dreh war in drei Blöcke aufgeteilt, was uns die Möglichkeit gab, immer wieder Anpassungen vorzunehmen. Beim Kurzfilm hingegen bleibt kaum Zeit, um Fehler zu korrigieren.
Julius: Ich habe mich mit den meisten meiner Kurzfilme immer schwergetan, weil man so schnell zum Ende kommen muss und ich dabei immer Gefahr laufe, eine vereinfachte Pointe zu erzählen, der ich dann misstraue. Das scheint aber ein persönliches Problem zu sein, weil es so viele tolle Kurzfilme gibt, die das nicht machen. Mit diesem längeren Stoff fiel es mir jedenfalls leichter, die Dinge thematisch zu ordnen und eine Stimmung zu erzeugen. Die Art und Weise, wie wir unseren ersten Langfilm gedreht haben, unterscheidet sich aber auch von den Kurzfilmen, schon allein von der Crew-Grösse. Wir haben ausschließlich mit vorhandenem Licht gearbeitet und hatten dadurch viel mehr Raum und Zeit, um Bilder zu suchen, anstatt sie zu konstruieren.
- Was vermisst ihr aus euren ZHdK-Zeiten am meisten?
Nele: Was ich besonders geschätzt habe, war die Möglichkeit, mich kreativ auszuleben und den gesamten Prozess von Anfang bis Ende zu begleiten. Während des Studiums konnte man in jedes Department eintauchen und alle Aspekte einer Produktion mitverfolgen – das ist später als Producerin oft nicht mehr in dieser Intensität möglich. Besonders schön fand ich es immer, zu sehen, wie so viele Menschen mit einer gemeinsamen Vision und viel Hingabe an einem Strang ziehen. Und natürlich die Reisen, die uns die ZHdK ermöglicht hat – besonders in die Berge. Als Berlinerin habe ich das sehr genossen.
Julius: Die unendlichen technischen Ressourcen vermisse ich!
- Welche Tipps, Nele, würdest du Nachwuchsproduzentin mitgeben. Welche Fallstricke gilt es zu beachten?
Nele: Ich denke, es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass sich alle im Team aufgefangen fühlen. Es hilft, Probleme nicht sofort mit jedem Department zu teilen, sondern erst nach Lösungen zu suchen, bevor man Unsicherheit verbreitet. Gleichzeitig sollte man am Anfang keine Angst haben, Fragen zu stellen. Je besser man die Bedürfnisse aller Departments versteht, desto besser kann man das Projekt steuern. Und vor allem: sich nicht zu schnell verunsichern lassen. Meistens sagen einem die eigenen Instinkte ziemlich gut, was geht und was nicht.
- Und worauf können sich Nachwuchsregisseur:innen freuen, die mit einem Studium an der ZHdK liebäugeln, Julius
Julius: Es werden immer wieder tolle Leute eingeladen, die einem in sehr vertrauter Runde Werkzeuge zum Filmemachen weitergeben. Ich hatte eine sehr gute Zeit an der ZHdK! Ich habe den Film Master als eine super entgegenkommende Struktur wahrgenommen, mit viel Liebe zum Detail, in der man sehr viel Drehen und Experimentieren kann.
Hier die Gewinner:innen in der Reihenfolge der Preisvergabe:
Hauptpreis
- «Fitting in» (Regie & Kamera: Fabienne Steiner)
Weitere ausgezeichnete Werke
- «Spitfire – Raging Together» (Bachelor Cast)
Jessica Baumgartner (Regie)
- «Three Nights Until Tomorrow» (Bachelor Film)
Emily Jourdan (Sound Design)
Manuel Karel Seiler, Flavio Araujo (Kamera)
- «Stuta la luucia» (Bachelor Film)
Simona Volpe (Regie)
- «Revier»
Felix Scherrer (Regie/Ton/Schnitt)
Lena Rheinländer (Sound Design)
- «Flying Scents - of plants, people and bumblebees»
Antshi von Moos (Regie/Ton)
Pablo Jókay (Musik)
Pascal Kohler (Kamera)
- «REMEMBER, BROKEN CRAYONS COLOUR TOO»
Urša Kastelic (Co-Regie mit Shannet Clemmings)
Alvaro Kreyden (Kamera)
- Elias Jutzet für seine Schnittarbeit
in «Fitting in» (Regie: Fabienne Steiner) und «Galaxi Urnäsch 3000» (Regie: Lasse Linder, Lola Scurlock, Nina Fritz, Felix Scherer)
- Roman Stocker für seine Schnittarbeit
in «Der Wert der Dinge» (Regie: Tobias Luchsinger) und «Vracht» (Regie: Max Carlo Kohal)
Der Alexis Victor Thalberg Dokumentarfilmpreis wurde im Rahmen der Tagung ZDOK.25, die vom 19. bis 21. März im Museum für Gestaltung in Zürich stattfand, verliehen.
Das Verhältnis zwischen Filmenden und Gefilmten stand im Zentrum der diesjährigen Dokumentarfilmtagung unter dem Titel «It’s a MATCH – Beziehungsarbeit im Dokumentarfilm». In Vorträgen, Panels und Diskussionen wurde beleuchtet, wie komplex, manchmal konfliktreich, aber auch kreativ und fruchtbar diese Beziehung sein kann. Wer sind die Menschen vor der Kamera wirklich – Teilnehmende, Mitwirkende, Figuren? Welche Verantwortung tragen Filmschaffende während und nach dem Dreh? Wie viel Mitbestimmung haben Protagonist:innen im Schnitt? Und wie steht es um faire Bezahlung und Nachsorge? Die Tagung bot Raum für wichtige Fragen rund um Ethik, Machtverhältnisse und partnerschaftliches Arbeiten im dokumentarischen Erzählen.Speziell war dieses Jahr, dass nicht nur die Filmenden, sondern auch die Gefilmten zu Wort kamen. Auch zahlreiche Protagonist:innen waren anwesend und haben erzählt, wie sie die Zusammenarbeit mit den Regiepersonen erlebt haben und worin die Herausforderungen lagen.
Heidi Specogna
Die Schweizer FIlmemacherin Heidi Specogna war Teil der Speaker:innen am ZDOK.25, ihr wurde an den Solothurner Filmtagen 2020 das Spezialprogramm «Rencontre» gewidmet. Im 2022 ehrte sie das renommierte DOK.fest München mit einer Hommage. Am ZDOK.25 sprach sie über ihre zwei Dokumentarfilme «Cahier Africain» (2016) und «Die Vision der Claudia Andujar» (2024). Sie thematisierte ihre Situation als weisse Filmemacherin in Afrika und den herausfordernden Umgang mit traumatisierten Menschen.
Lisa Gehrig und Living Smile Vidya
Schweizer Filmemacherin Lisa Gehrig besuchte das ZDOK.25 zusammen mit ihrer Hauptdarstellerin Living Smile Vidya. Beidegaben Einblick in den Film «Die Anhörung» (2023), der vier abgewiesene Asylbewerber:innen in der Schweiz portraitiert. Sie durchleben ihre Anhörung nochmals in Form einer Nachgestellten Anhörung und hatten im Rahmen des Projekts auch die Möglichkeit den Asylprüfer:innen Fragen zu stellen.
Maja Tschumi und Milo
Maja Tschumi und ihre Hauptdarstellerin Milo haben über ihren Film «Immortals» (2024) gesprochen, der im April in den Schweizer Kinos startet. Tschumi erzählt von den Herausforderungen, die ihr und Milo während den Dreharbeiten im Irak begegnet sind, sowie den Umgang damit.
Serra Ciliv
Zu den Höhepunkten zählte auch Serra Ciliv, die sich in England mit Psychotherapie für Filmschaffende beschäftigt. Am ZDOK.25 hat sie mit der Unterstützung von Freiwilligen aus dem Publikum eine Therapiesitzung nachgestellt. Die Freiwilligen haben unterschiedliche Rollen eingenommen, wie beispielsweise die Rolle einer Regieperson und der/des Protagonist:in und eines Geldgebers. Es ging darum zu sehen, welche Beziehungsmuster und Dynamiken entstehen und diese zu hinterfragen und zu durchbrechen.
- «Syncope» von Linus von Stumberg
«Syncope» hat von den Diplomfilmen als erster Film in die Auswertung gestartet. Der Kurzfilm feierte Weltpremiere am Camerimage in Polen im November 2023 und ist aktuell weiterhin in der Festivalauswertung. Der Film hat zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, darunter am Max Ophüls Preis 2024 und am Sapporo International Short Film Festival in Japan.
- «Lux Carne» von Gabriel Grosclaude
«Lux Carne» hat am renommierten Locarno Film Festival im August des vergangenen Jahres Weltpremiere gefeiert im nationalen Wettbewerb, wo er gleich zwei Preise abgeräumt hat. Seither wurde der Film von zahlreichen Festivals selektioniert ua. das Cork Film Festival oder das Namur Film Festival in Belgien. Vor Kurzem hat der Film seinen dritten Preis am Manchester Film Festival gewonnen und wurde als “Best Student Film” ausgezeichnet dotiert mit 15’000 Euro.
- «Under the Ice» von David Oesch und Michel Kessler
«Under The Ice» hat am NIFFF Neuchâtel International Fantastic Film Festival Weltpremiere gefeiert und lief zudem an den Kurzfilmtagen Winterthur.
- «Zimnî Monology»von Manuel Karel Seiler
«Zimní Monology» hat an den Kurzfilmtagen Winterthur im nationalen Wettbewerb Weltpremiere gefeiert nd lief kurz danach am Landshuter Kurzfilmfestival. Als nächstes wird der Kurzfilm am Indielisboa zu sehen sein.
- «1:10» von Sinan Taner und «Who runs the world» von Ayiana de Vree
«1:10» hat mit seiner Auswertung an den Kurzfilmtagen Winterthur am Filmschulentag gestartet, wo auch der Kurzfilm “Who runs the world” von Ayiana de Vree zu sehen war und gleich eine Special Mention gewonnen hat. Internationale Premiere hat der Kurzfilm “1:10” am Max Ophüls Preis in Saarbrücken gefeiert. Weiter ging es dann kurz danach mit dem renommierten Clermont Ferrand Film Festival - das grösste Kurzfilmfestival der Welt. Demnächst gehts für den Film nun weiter ans IndieLisboa.
- «Vracht» von Max Carlo Kohal
Der Dokumentarfilm «Vracht» hat am Tallinn Black Nights Film Festival - PÖFF Weltpremiere gefeiert und war in der Kategorie “bester Abschlussfilm” am Schweizer Filmpreis nominiert. Der Film wurde am renommierten DOK.fest München für seine Filmmusik ausgezeichnet.
- «Passagères» von Camille Briffod
«Passagères» hat am FIFF im März 2025 Weltpremiere gefeiert und ging für den Preis «Röstigraben» ins Rennen.
- «Sieger» von Edgar Gomes Ferreira
«Sieger» hat an den Solothurner Filmtage im Februar Weltpremiere gefeiert und nun wird der Film seine internationalen Premiere am IndieLisboa feiern.
- «Maya und das Imperfekt» von Dominic Curseri
Der Kurzfilm «Maya und das Imperfekt» feiert diesen Monat seine Weltpremiere am Nepal International Film Festival.
Lisa Gertsch hat mit ihrem Master Diplomfilm «Electric Fields» bereits mehrere Festivalerfolge gefeiert. Unter anderem «Bester Spielfilm» und «Bestes Drehbuch» an einem der bedeutendensten Filmfestivals im deutschsprachigen Raum, dem Max Ophüls Preis in Saarbrücken. Auch den Swiss Film Award hat Lisa Gertsch für den besten Abschlussfilm gewonnen, sowie den First Steps Der Deutsche Nachwuchspreis in der Kategorie «Abendfüllender Spielfilm».
In «Electric Fields» erlebt ein Liebespaar seine letzte gemeinsame Nacht, ein Mann verschläft eine ganze Jahreszeit im Wald, ein Verstorbener wird durch ein Radio zum Leben erweckt, und eine Frau findet sich mitten in der Nacht in Rom wieder. «Electric Fields»erzählt in einer tragisch-komischen, sehnsuchtsvollen Atmosphäre sechs Geschichten von Menschen, deren Normalität auf mysteriöse Weise aus den Fugen gerät. Ergreifend poetische Bilder, die ausschliesslich in Schwarzweiss gehalten und von leisem Humor durchdrungen sind, lassen die Zeit vergessen. Verspielt erzählt dieser Film von Liebe und Sehnsucht, von Einsamkeit, Trauer und Heiterkeit, von Unerklärlichem und Rätselhaftem und schafft auf zauberhafte Weise eine Symphonie des Lebens selbst.
«Electric Fields» in den deutschschweizer Kinos:
→ Spielzeiten und Orte
- In welchem Rahmen ist der Film Galaxi Urnäsch 3000 entstanden?
Elias: Der Film ist im Rahmen vom «Research 2» Seminar entstanden. Das ist ein Seminar, dass ganz am Anfang vom Masterstudium stattfindet. Die Idee ist, dass ein grosser Teil des Studienjahrgangs (Dokumentarfilm, Kamera, Editing, Produktion) zusammen eine Dokserie realisiert und sich dadurch ein bisschen besser kennenlernt. Alle reisen zusammen für 2 Wochen in die Schweizer Berge und realisieren dort einen Film über den Ort. In unserem Fall waren wir in Urnäsch im Appenzell.
- Wart ihr auch bei anderen Prozessen der Filmproduktion involviert bei diesem Film? Oder nur beim Schnitt?
Elias: Wir waren zwar mit der Crew am Drehort in Urnäsch dabei, aber wir haben uns tatsächlich nur auf das Schneiden konzentriert. Während die anderen am Drehen waren, haben wir in der Unterkunft am Schnitt gearbeitet.
Laura: Es wurde also parallel recherchiert, gedreht und geschnitten. Eine sportliche Übung für uns alle!
- Wie habt ihr als Team zusammengearbeitet? Gab es spezielle Rollen oder Verantwortlichkeiten, die jeder von euch übernommen hat?
Elias: Es ist Teil vom Konzept von diesem Seminar, dass wir eine sehr grosse Crew sind und Zusammenarbeit im Fokus steht. Es gab z.B. 4 Regiepersonen, 3 Kamerapersonen, 2 Produzentinnen, usw. Im Schnittprozess zu dritt war es wichtig, dass wir ein System haben, um uns die Arbeit aufzuteilen. Da während dem Dreh unsere Hauptbeschäftigung vor allem Schnittassistenzarbeit war, haben wir uns zuerst einfach das Material nach Kamera aufgeteilt. Das sah konkret zum Beispiel so aus: Laura kümmert sich um die Verarbeitung vom Material von Kamera A, Axel Kamera B und ich Kamera C. Das Ziel war hier zuerst alles für den Schnitt richtig vorzubereiten. Die tatsächliche Schnittarbeit war vor Ort in Urnäsch nur minimal möglich. Es gab schon den Versuch, ein paar Szenen zu schneiden und sich das Material nach Thema aufzuteilen, aber von dieser Arbeit ist schlussendlich nichts im fertigen Film gelandet. Erst als wir zurück nach Zürich kamen, hat die Schnittarbeit so richtig angefangen.
Laura: Axel und ich konnten in Zürich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht weiter schneiden wegen einem anderen Master-Seminar und daher hat Elias den Schnitt ab dann übernommen und fertig geschnitten.
- Wie habt ihr den Schnittprozess organisiert? Gab es eine bestimmte Struktur oder Methode, die ihr verfolgt habt?
Laura: Das ist eine gute Frage! Man darf nicht vergessen, dass es Teil einer Übung war. Es war für uns alle das Erste Mal, dass wir in einem so grossen Kollektiv geschnitten haben (4 Regisseure und 3 Cutter). Wir haben uns in Szenen aufgeteilt und nach und nach haben wir die Blöcke entwickelt. Jeder Cutter war mit mindestens einem Regisseur zusammen und wir haben rotiert. Während des Schnittprozesses haben wir uns häufig mit den vier Regiepersonen ausgetauscht.
Elias: Der Schnittprozess im Kollektiv war für alle Neuland. 4 Regiepersonen und 3 Schnittpersonen: Diese Erfahrung hatte keiner von uns vorher gemacht. Als konkreten Plan hatten wir einen Strukturvorschlag von den Regieleuten. In den letzten Tagen in Urnäsch wurde nämlich für die Regie klar, dass sie nicht Episoden machen wollen, wie ursprünglich der Plan, sondern einen einzigen langen Film. Sie haben dann anhand vom gedrehten Material eine mögliche Abfolge auf Papier entwickelt. Diese Struktur war unsere Grundlage. In den Regie-Schnitt Zweierteams haben wir also begonnen diese vorausgewählten Szenen zu suchen und zu schneiden. Nach diesem ersten Schritt hatten wir einen ersten Rohschnitt von den verschiedenen Szenen, die auf der Struktur vorgesehen waren. Der nächste Schritt war dann herauszufinden, wie mal aus all diesen bunt zusammengewürfelten Teilen eine Einheit schafft. Es waren ja schlussendlich sehr viele verschiedene Geschichten und Figuren. Es brauchte irgendeinen roten Faden oder ein verbindendes Element. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir ab diesem Zeitpunkt den Entscheid getroffen, dass ich als Headeditor den Schnitt weiterbegleite. Unser Gefühl war, dass es ab diesem Zeitpunkt sinnvoll war, wenn nur noch eine Person für den «Macroschnitt» verantwortlich ist und eine einheitliche Übersicht auf das Projekt hat. Die anderen konnten sich weiter auf den «Microschnitt » konzentrieren und in den Szenen selber den Schnitt verfeinern. Am Schluss habe ich dann auch das übernommen für den gesamten Feinschnitt. Da waren wir nur noch zu fünft, ich mit den vier Regiepersonen in einem Schnittraum und so haben wir die Arbeit abgeschlossen.
- Wie eng war die Regie beim Schnittprozess involviert? Das waren ja 4 Regiepersonen. Hatten sie eine genaue Vorstellung davon, wie der Film geschnitten werden soll, oder hattet ihr da viel Freiraum?
Elias: Durch die Struktur der Regie hatten wir einen definierten Rahmen, um uns zu bewegen, aber in diesem Rahmen hatten wir wiederum die Freiheit vieles auszuprobieren und natürlich auch Sachen vorzuschlagen, die nicht in der ursprünglichen Struktur waren. Einige wichtige Erzählelemente im Film - wie zum Beispiel die Weltall- und Galaxi-Ebene - sind erst im Schnittprozess entstanden.
Axel: Sie waren sehr involviert. Auf der Premiere haben sie erzählt, dass der Film im Schnitt enstanden ist. Wir hatten viel Freiraum aber gleichzeitig mussten erst die 4 Regisseur:innen eine gemeinsame Vision vom Film finden. Das ist sehr schwierig und ungewöhnlich - eine grosse Herausforderung, die selbstverständlich einen grossen Impakt auf das gesamte Team hat
- Wie habt ihr entschieden, welches Filmmaterial in den finalen Schnitt kommt? Gab es bestimmte Kriterien, die ihr angewendet habt?
Elias: Der Entscheid, welches Material wir benutzen, war oft thematisch basiert. Wir wussten auch ziemlich genau, welche Figuren und welche Erzählstränge wir folgen wollten. Formale Kriterien gab es weniger. Es wurde schon beim Dreh eine ziemlich kohärente Bildsprache entwickelt, die es uns erlaubte, frei Material zu vermischen.
- Was waren dabei die Herausforderungen und was waren, die Vorteile oder der Mehrwert zu dritt zu Schneiden?
Laura: Die Herausforderungen waren vielleicht der Schnittstil und auch der Rhythmus. Als unsere Teile zusammengesetzt waren, brauchten wir noch einen Schnitt, damit alles eine Einheit wurde. Die Vorteile waren, dass ich viel von meinen Kollegen gelernt habe, und die Diskussionen darüber, was jeder von uns sieht, oder warum wir etwas in eine Form schneiden oder in eine andere, war ein sehr interessanter Prozess.
Elias: Ich denke auch, dass es für das Projekt hilfreich war, verschiedene Perspektiven auf das Material zu haben. Es sind ja im Film sehr viele verschiedene Figuren und Orte, und da macht es Sinn, wenn es im Schnittraum auch verschiedene Perspektiven gibt. Der Film zeigt Urnäsch als Kosmos mit verschiedenen Realitäten. Da war es passend, dass es hinter der Kamera oder dem Bildschirm auch einen ganzen Kosmos an Leute gab, die am Film gearbeitet hatten.
Axel: Wir mussten oft zum Beispiel Sequenzen von anderen weiterschneiden und man konnte so viel voneinander lernen. Manchmal war es auch schwierig zu sehen, dass eine Sequenz, die ich anfangs geschnitten hatte, sich verändert. Aber das hat mich mental stärker gemacht. Im Schnitt hat die Regie das letzte Wort. Als Editor:in gewinnt man nicht alle Kämpfe. Unsere Arbeit ist ja, der Regie zu helfen, ihre Vision zu verwirklichen.
- Wie lange hat der Schnittprozess gedauert?
Elias: Die Intensive Schnittzeit war zwischen Oktober und Dezember 2023. Zwischen Januar und April 2024 haben wir dann noch sporadisch Änderungen und Anpassungen gemacht. Ende April 2024 haben wir dann der Schnitt definitiv abgeschlossen.
- Was war bei diesem Film die grösste Herausforderung im Schnitt?
Laura: Bei einem Filmprojekt ist normalerweise klar, für welche Momente eines Filmes die jeweiligen Drehtage bestimmt sind. Bei Galaxi Urnäsch 3000 war das nicht der Fall. Recherche, Dreharbeiten und Schnitt haben parallel stattgefunden. Mit diesen Voraussetzungen war es eine Herausforderung, eine einheitliche Stimme im Film zu finden, gerade auch weil so viele Menschen am Projekt beteiligt waren.
Elias: Einerseits war es eine formale Herausforderung, dass sich der Film als Einheit anfühlt, da so viele Personen am Film beteiligt waren. Und anderseits war es eine grosse Herausforderung, treu zu den Figuren und dem Dorf Urnäsch zu bleiben. Das schönste Kompliment war, dass wir bei der Premiere in Solothurn von Leute aus Urnäsch bekommen haben, dass sie das Gefühl hatten, gut repräsentiert zu sein. Einige sagten uns sogar, dass sie im Film Seiten vom Dorf entdeckt haben, die sie selber gar nicht kannten. Das war für uns das beste Kompliment, dass man bekommen kann.
Axel: Als Editor:innen hatten wir bei diesem Projekt nicht das gewöhnliche Regie-Editor:innen Tandem, wie wir es uns gewohnt sind. Bei Galaxi Urnäsch 3000 mussten wir alle unsere Aufgaben und Rollen im Prozess finden.
- Wer stand euch beratend zur Seite? Wie war hier der Prozess?
Elias: Mike Schaerer hat uns im Schnitt betreut. Aber auch Sabine Gisiger, die das Projekt leitete. Mike hat uns einmal in Urnäsch besucht und danach, als wir in Zürich weitergeschnitten haben, trafen wir Mike auch immer wieder für Feedbackrunden.
- Wie war es für euch, den Film an einem Festival zu sehen? Auf einer grossen Leinwand in einem ausverkauften Kinosaal? War jemand von euch dort?
Axel: Es ist immer wunderschön ein Projekt mit dem Publikum teilen zu dürfen. Nach so vielen Stunden im Schnittraum vergisst man manchmal, wieso man überhaupt Filme schneidet… Um Emotionen bei den Zuschauer:innen zu wecken. Gleichzeitig ist es für mich immer schwierig, den Film als fertiges Produkt zu sehen und nicht als eine neue Schnittversion. Nach der Vorstellung hatte ich Lust, neue Ideen im Schnitt zu testen.
Laura: Es war Toll, den Film in Solothurn zu sehen. Fast das ganze Team war da und vor allem fand ich es super, dass viele Protagonistinnen des Films zur Premiere gekommen sind und wir nach der Vorführung ein kleines Konzert auf der Bühne hatten. Ich denke, so eine interessante Premiere hat man nicht so oft.
Elias: Ich finde es immer spannend den Film in diesem Kontext im Kino zu sehen. Man erlebt ihn ganz anders, wie durch die Augen der Zuschauer:innen. Im Schnittraum wird ja viel über die Zuschauererfahrung geredet, aber man kann ja zu diesem Zeitpunkt nur spekulieren. Es ist darum sehr lehrreich, die Zuschauererfahrung mitzuerleben. Man kann endlich überprüfen ob z.B. dieser Moment tatsächlich lustig ist.
- Wie finden an der ZHdK im Normalfall Regie und Editor:in zusammen? Wie ist hier der Prozess?
Elias: Es kann sehr unterschiedlich sein. Meistens wird man als Filmeditor:in von anderen Student:innen angefragt. Aber es gibt auch Fälle, wo man selber auf andere Studenten zugeht, weil man ihre Arbeit spannend findet und gerne mit Ihnen arbeiten würde. Man kann auch externe Projekt annehmen und diese trotzdem im Rahmen vom Studium schneiden. Es ist sehr viel möglich.
- Was gefällt euch am besten am Masterstudium an der ZHdK?
Axel: Ich liebe es hier jeden Tag etwas Neues zu lernen: im Schnitt mit Regisseur:innen oder im Seminar mit Dozent:innen/Kolleg:innnen. Ich finde den Mastereditingstudengang sehr gut strukturiert und wunderbar geleitet von Mike Schaerer.
Laura: Das Wichtigste sind die Menschen. Unser Dozent Mike Schaerer begleitet uns durchs Studium. Es ist toll, dass uns Mike Schaerer durchs Studium begleitet und dass wir von ihm viel lernen. Das ist wirklich ein Privileg. Der Austausch mit dem gesamten Film Department, Dozierenden und Studierenden, macht den ganzen Lernprozess zu einer bereichernden Erfahrung.
Elias: Mir gefällt die Freiheit, die wir haben, uns in der Praxis zu vertiefen. Es gibt viele spannende Seminare, aber es bleibt auch viel Zeit übrig, um einfach Filme zu schneiden. Der grosse Pluspunkt ist auch die Begleitung, die wir haben in diesen Schnittprozessen. Man kann jederzeit mit Mike Schaerer, unser Schnittdozent, ein Feedback Termin abmachen oder für die Diplomfilme kann man sogar eine oder einen externe:n Mentor:in anfragen. Das ist sehr wertvoll und ein Privileg so begleitet zu werden.
- Habt ihr einen Geheimtipp für’s Toni für jemand, der im Herbst neu an der ZHdK studieren wird?
Axel: Günstige Kaffeekapseln kaufen...Es gibt viele Kaffeemaschine im Toni, dort kann man die Kapseln benützen. Man braucht sehr viel Kaffee für das Schneiden von Filmen.
- Wem würdet ihr einen Master Studiengang im Editing empfehlen?
Elias: Der Studiengang ist grundsätzlich für alle, die ein Interesse für Bild und Tonsprache haben. Wenn man gerne Geschichten erzählt und gleichzeitig auch Interesse für Technik hat, sind das perfekte Voraussetzungen. Eine Fähigkeit für Teamarbeit und Geduld sind natürlich auch sehr wichtig.
Laura: Menschen mit Motivation und Leidenschaft für die Filmwelt, mit Interesse an der Entwicklung der filmischen Narration und für Menschen, die gerne Zeit an Schnittplätzen verbringen.
- Schlussbemerkungen von eurer Seite?
Laura: Ich empfehle den Master unbedingt, wenn man direkten Kontakt zur Schweizer Filmbranche haben will.
Axel: Ich denke, wir haben hier einen “Picture-Lock.”
Es ist bereits der zweite Tatort, bei dem Schaerer Regie geführt hat. Sein vorheriger Tatort «Von Affen und Menschen» wurde für den renommierten Fernsehfilmpreis bei der Televisionale 2024 am Film- und Serienfestival Baden-Baden nominiert. Mit «Fährmann» präsentiert das SRF den achten Zürcher Tatort.
Darum geht’s:
Weihnachten steht vor der Tür und Zürich zeigt sich in Adventsstimmung. Doch für Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) bringt die festliche Zeit auch Einsamkeit mit sich. Der neue Tatort konfrontiert die Ermittlerinnen Ott (Carol Schuler) und Grandjean mit einem mysteriösen Mordfall. Für Grandjean wird dieser Fall zu einer persönlichen und einsamen Reise in ihre Vergangenheit.
Ausstrahlungen:
- So., 22.12.24 | 20.05 Uhr, SRF 1 und Play Suisse
- So., 22.12.24 | 20:15 Uhr, Das Erste
- So., 22.12.24 | 21:45 Uhr | ONE
- Mo., 23.12.24 | 03:25 Uhr | ONE
- Di., 24.12.24 | 00:50 Uhr | Das Erste
Mit «Brunaupark» gelang den beiden Regisseuren ein Dokumentarfilm, der in die Rolle des Beobachters schlüpft und so über drei Jahre die Ungewissheit und den schleichenden Wandel dieses Lebensraums rund um fünf Wohnkomplexe und 405 Wohnungen, von denen die Hälfte aufgrund eines geplanten Neubaus der Credit Suisse gekündigt wurde, erzählt.
Mit ihrem Film gewinnen die beiden den Jurypreis im nationalen Wettbewerb dotiert mit CHF 15 000, gestiftet von SRF SSR. Die Jury nennt den Film in ihrer Laudatio: «eine Liebeserklärung an einen Abbruch bedrohten Häuserblock. Ein Ensemblefilm, der das Porträt einer bunt gemischten Gemeinschaft zeichnet, die sich gegen die in den heutigen Grossstädten verbreitete Gentrifizierung und Immobilienspekulation zur Wehr setzt. Durch sorgfältiges Framing und präzise Montage offenbart BRUNAUPARK verschiedene Lebensformen und zeigt auf, wie die Orte, an denen wir leben, uns beeinflussen und verändern.“
Produziert wurde der Film von Langfilm und dem Sabotage Filmkollektiv, das aus mehreren ZHdK Film Alumnis besteht: Lisa Gertsch, Michael Karrer, Camille Briffod und Felix Hergert. Felix Hergert ist Alumnus der ZHdK und hat sein Studium im Master Film Editing 2018 abgeschlossen. Dominik Zietlow studiert im Master Kamera an der ZHdK.
«Brunaupark» kommt voraussichtlich im September 2024 in die Deutschschweizer Kinos.
Das Max Ophüls Preis ist eines der wichtigsten Filmfestivals im deutschsprachigen Raum, insbesondere für den Nachwuchsfilm. Es findet jährlich in Saarbrücken statt und ist eine bedeutende Plattform für junge Filmschaffende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Junge Talente werden an diesem Festival im Bereich Regie, Drehbuch und Schauspiel gefördert.
Zwei ZHdK-Kurzfilme sind für den «Wettbewerb Kurzfilme», der mit 5'000 Euro dotiert ist selektioniert. Ebenso konkurrieren diese um den «Max Ophüls Preis: Publikumspreis Kurzfilm», der ebenfalls mit 5'000 Euro dotiert ist:
- «1:10» von Sinan Taner
- «Silent Mode» von Elias Bötticher
Beide Filme waren im November an den Kurzfilmtagen Winterthur zu sehen.
Ein Master Diplomfilm wurde für den Wettbewerb «Wettbewerb Mittellanger Film», selektioniert. Der Preis ist mit 5’000 Euro dotiert:
Der Master Diplomfilm «Wie war dein Tag?» von Kim Gabbi feiert am Max Ophüls Preis seine Weltpremiere. Der Film erzählt die Geschichte einer Mutter, die versucht aus dem Alltagstrott auszubrechen. Themen wie Altersdiskriminierung in der Arbeitswelt wie auch psychische Gesundheit werden im Film mit starken visuellen Bildern behandelt.
Ein weiterer ZHdK-Film ist in der Nebenreihe «Diskurze» zu sehen:
«Revier» von Felix Scherrer läuft in der neuen Nebenreihe «Diskurze». In dieser Reihe wird ein starker Fokus auf das deutschsprachige Kurzfilmschaffen, quer durch alle Genres und Macharten gelegt. Der Essayfilm hat im August in Locarno Weltpremiere gefeiert.
ZHdK-Alumnis am Festival:
«Bagger Drama» von ZHdK-Film Alumnus Piet Baumgartner wurde für die Wettbewerbe «Bester Spielfilm» (36'000 Euro), «Bestes Drehbuch» (13'000 Euro), «Beste Regie» (11'000 Euro) sowie für weitere Wettwerbe selektioniert.
«Nachts, wenn die Hunde bellen» von ZHdK-Film Alumna Lena Imboden läuft im «Wettbewerb Mittellanger Film». Der Wettbewerb ist mit 5’000 Euro dotiert.
Die 46. Ausgabe des renommierten Festivals findet in Saarbrücken vom 20. bis 26. Januar 2025 statt. Link zum Programm: https://ffmop.de/programm
Kurzfilme im Wettbewerb «Talente»
Im Rahmen des Wettbewerbs «Talente», dem Nachwuchspreis der Suissimage/SSA im Wert von CHF 10.000, laufen sechs Kurzfilme von ZHdK-Studierenden und Absolvent:innen im «Panorama Kurzfilm». Dazu gehören:
- 1:10 von Sinan Taner
- Lux Carne von Gabriel Grosclaude
- Sieger von Edgar Gomes Ferreira
- Zimnì Monology von Manuel Karel Seiler
- Schlafsand von Elias Bötticher
- Revier von Felix Scherrer
- Resort von Chanelle Eidenbenz
Dokumentarfilme im Wettbewerb «Visioni»
Im Wettbewerb «Visioni», der formal oder thematisch herausragende Werke auszeichnet, sind zwei Dokumentarfilme vertreten:
- Galaxi Urnäsch 3000 (Regie: Lola Scurlock , Nina Fritz, Felix Scherer und Lasse Linder), der in Solothurn seine Weltpremiere feiert. Entstanden ist der Film im Seminar «Dokserie», in dem der gesamte Masterjahrgang gemeinsam an einem dokumentarischen Projekt arbeitet. Der Film nimmt das Publikum mit ins verschneite Appenzellerland, wo Dorfjugendliche von neuen Welten träumen, während die Dorfgemeinschaft den Winteralltag meistert.
- Norma Dorma von Alumnus und Filmdozent Lorenz Suter
- Vracht von Max Carlo Kohal
Alle Trailer der obenstehenden Filme sind hier zu finden.
ZHdK-Alumni im «Panorama Langfilm»
Auch ehemalige Studierende der ZHdK sind prominent vertreten:
- Bagger Drama von Piet Baumgartner, Gewinner des «New Directors Award» in San Sebastian.
- Jelmoli – Biografie eines Warenhauses von Sabine Gisiger (Editing: Fabienne Koch, Bachelor Film Alumna).
- Behind the Glass von Olga Dinnikova (Regie, Alumna) und Carmen Walker (Master Film Editing, Alumna).
- Electric Child von Alumnus Simon Jaquement (Bachelor Film Alumnus)
- Mother Mara von Mirjana Karanovic wurde produziert von Alumna und Filmdozentin Andrea Štaka
- Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer von Samir wurde produziert von Alumnus Levin Vieth (Master Creative Producing Alumnus)
- Brunaupark von Alumni Felix Hergert (Master Editing Alumnus) und Dominik Zietlow (Master Kamera Student)
- When we were sisters von Lisa Brühlmann (Bachelor and Master Film Alumna)
- Friedas Fall von Maria Brendle (Bachelor Film Alumna)
Das Herzstück der Solothurner Filmtage, das «Panorama Schweiz», zeigt aktuelle Produktionen aller Genres, darunter auch die oben genannten Werke.
Weitere ZHdK-Alumni an den Solothurner Filmtagen:
- Naima von Anna Thomen (Master Realisation Dokumentarfilm Alumna) und Director of Photography, Gabriela Betschart (Master Kamer Alumna) ist nominiert für den "Prix du Public"
- Blindgänger von Kerstin Polte (Master Regie Fiktion Alumna), produziert von Dario Schoch (Master Creative Producing Alumnus), geschnitten von Aurora Vögeli (Master Editing Alumna)
- Im Stau von Alan Sahin (Bachelor Film Alumnus)
- Futura! Vol. 2 (Serie) von Valentin Raeber, Tobias Wanner, Alan Sahin läuft in der Sektion "Panorama andere Erzählformen"
Festivalzeitraum
Die 60. Ausgabe der Solothurner Filmtage findet vom 22. bis 29. Januar 2025 in Solothurn statt. Mehr Informationen und das vollständige Programm finden Sie auf der Website des Festivals.
Die erste Staffel der TV-Adaption, die auf SRF zu sehen sein wird, basiert auf den legendären „haarsträubenden Fällen“ des Privatdetektivs. Regisseur Michael Schaerer, Leiter des Major Master Film Editing Programms an der ZHdK, hat die ersten fünf Folgen inszeniert, die ersten drei werden im Kino gezeigt.
Die Ursprungsidee für die visuelle Adaption geht auf Luca Ribler, ebenfalls ZHdK-Absolvent, zurück, der als Headautor der ersten Staffel fungiert und die Regie für die späteren Folgen übernommen hat. Die ZHdK hat also nicht nur in der kreativen Führung, sondern auch hinter den Kulissen ihre Spuren hinterlassen – besonders auch im Bereich Editing, wo mehrere Master Editing-Absolvent:innen zur Postproduktion beigetragen haben.
Regisseur Michael Schaerer im Interview
Michael Schaerer erzählt, wie er die Herausforderungen der Adaption gemeistert hat und was das Besondere an der visuellen Umsetzung von Philip Maloney ist:
- Das Hörspiel Maloney ist Kult – welche Herausforderungen gab es bei der Übertragung von einer rein auditiven in eine visuelle Form, und wie wurde sichergestellt, dass die Serie die Atmosphäre des Originals beibehält?
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Die Herausforderung bei einer Adaption eines so ikonischen Hörspiels ist, das richtige Gleichgewicht zu finden. Die Fans des Originals erwarten eine ganz bestimmte Atmosphäre, die es visuell umzusetzen galt. Besonders die zynische, misanthropische Haltung Maloneys und seine scharfsinnigen Beobachtungen der Gesellschaft mussten in der Serie erhalten bleiben. Ein weiterer wichtiger Aspekt war das Worldbuilding. Die Hörspiele geben den Zuhörern viel Raum für eigene Fantasie – diese leeren Stellen mussten wir im Film konkretisieren. Dabei war es wichtig, dass der Humor, der oft zwischen absurden und ernsten Momenten schwankt, nicht verloren geht. Die Besetzung von Marcus Signer als neuer Philip Maloney war ein weiteres spannendes Element der Adaption. Die bekannte Stimme von Michael Schacht wird nun durch Signers Schauspielkunst ersetzt – eine Herausforderung, die aber gut gemeistert wurde.
- Das Hörspiel hat eine treue Fangemeinde. Was erwartest du, wie diese auf die Fernsehadaption reagieren wird, und habt ihr auch versucht, ein neues Publikum anzusprechen?
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Ich bin überzeugt, dass die Fans von Maloney auch in dieser neuen Form ihren Maloney wiedererkennen werden. Gleichzeitig ist das Geniessen von Hörspielen wirklich eine andere Form der Unterhaltung als eine Serie und so ist es eine Chance, auch neues Publikum für Maloney zu gewinnen. Ich hoffe sehr, dass das spätestens mit der Dauer gelingt, denn Maloneys unverstellt klarer Blick auf die Welt als Gesellschaftsbeobachter hat für mich etwas sehr Unterhaltsames, ich begleite ihn sehr gern bei seinen „haarsträubenden Fällen.
ZHdK-Absolvent:innen im Schnittteam
Ein weiterer interessanter Aspekt der Produktion: Mehrere ZHdK-Absolvent:innen aus dem Master Film Editing-Programm waren entscheidend an der Postproduktion beteiligt. Tim Egner, Rebecca Trösch und Simon Gutknecht haben als Editor:innen an verschiedenen Folgen gearbeitet und tragen maßgeblich zur Gestaltung des Endprodukts bei. Die Adaption von Philip Maloney zeigt eindrucksvoll, wie die ZHdK in kreative Filmprojekte integriert ist und talentierte Nachwuchskräfte auf den wichtigen Positionen der Filmproduktion zum Erfolg verhelfen kann.
Die ersten drei Folgen der Serie sind ab sofort im Kino zu sehen – ein spannender Auftakt für alle Fans des Kult-Hörspiels und ein vielversprechender Einstieg für neue Zuschauer. Ab dem 1. Januar 2025 werden die ersten drei Folgen auf Play Suisse zu sehen sein.
Der Diplomfilm von Bachelor Film Alumnus Sinan Taner «1:10» wurde an den 28. Kurzfilmtagen Winterthur im Rahmen der Industry Preisverleihung mit einer «Special Mention» ausgezeichnet.
Zur Begründung der Preisvergabe schreibt die Jury: «Dieser ambitionierte und intelligente Film erforscht Themen wie Rassismus, Klassismus und Männlichkeit im Mikrokosmos einer Schule. Dabei verschränkt er gesellschaftliche Kritik mit persönlichen Erzählungen zu einer Geschichte, die sowohl synaptische Verbindungen als auch strukturelle Dynamiken widerspiegelt. Mit seiner subtilen und durchdachten Darstellung der Ursache und Wirkung von Gewalt, beleuchtet der Regisseur, wie kleine Handlungen in einem komplexen sozialen Gefüge widerhallen. Diese unglaubliche Regiearbeit wollen wir lobend erwähnen.»
Neben «1:10» feierte auch «Who runs the World»von Aiyana de Vree am Filmschulentag des Festivals Weltpremiere.
Alle ZHdK Selektionen für das Festival, sind hier gesammelt.
Am diesjährigen Locarno Film Festival feiern die beiden Filme «Lux Carne» und «Revier» ihre Weltpremiere. Gleichzeitig wurden die Filme in der Sektion «Pardi di domani»im nationalen Wettbewerb selektioniert und sind damit im Rennen um den «Best Swiss Newcomer Award» der mit CHF 15’000 dotiert ist.
«Lux Carne» reguliert ein strenges Prüfungsverfahren den Fleischkonsum der Bevölkerung: Wer Fleisch essen will, muss ein Tier töten. Die junge Reporterin Elie macht sich auf, um den Prozess im Schlachthof zu dokumentieren. Doch hinein gelangt nur, wer auch teilnimmt. Elie muss sich dem Töten stellen. Als sie dem Tier gegenübersteht, werden ihre Überzeugungen auf die Probe gestellt.
Im Schweizer Wettbewerb dürfen gleich zwei ZHdK Filme auf den Preis des «besten Schweizer Film», dotiert mit 10'000.- CHF, hoffen: Der Bachelor Diplomfilm «Zimní monology» von Manuel Karel Seiler feiert seine Weltpremiere im Wettbewerb wie auch der Film «Silent Mode» von Bachelor Filmstudent Elias Bötticher.
Die Kategorie Züri Shorts feiert das aktuelle Zürcher Filmschaffen. Zwei ZHdK Diplomfilme dürfen sich über eine Selektion in dieser Filmreihe freuen: «Lux Carne» von Gabriel Grosclaude, der am Locarno Film Festival Weltpremiere gefeiert hat sowie «Under The Ice» von David Oesch und Michel Kessler. Dieser Film hatte seine Weltpremiere bereits am NEUCHÂTEL INTERNATIONAL FANTASTIC FILM FESTIVAL.
Am Schweizer Filmschulentag präsentieren die fünf führenden Bachelor-Lehrgänge der Schweiz ihr aktuelles Kurzfilmprogramm vor. Die Filme gehen ins Rennen um den Preis «Bester Schweizer Schulfilm» dotiert mit 5000.- CHF. Die ZHdK wird vertreten von «1:10» von Sinan Tanner sowie «Who Runs The World» von Aiyana De Vree. Beide Filme feiern in Winterthur ihre Weltpremiere.
Film-Alumni an den Kurzfilmtagen:
Jan Mettler ist DoP des Filmes «Demons» von Humbi Entress, der in der Züri Shorts Reihe läuft. Er hat 2010 seinen Bachelor in Film an der ZHdK abgeschlossen. Regisseur des Films «Bios Beneath Blind» und ZHdK Film Alumnus Kim Allamand, wird mit seinem Film im Schweizer Wettbewerb vertreten sein.
Die 27. Winterthurer Kurzfilmtage finden vom 5. – 10 . November 2024 in diversen Spielstätten in Laufdistanz des Bahnhofs Winterthur statt.
Im Kurzfilm «Revier» erzählt Felix Scherrer dokumentarisch von einem Sommerspaziergang durch Zürich, der in einer Polizeikontrolle endet. Aus Gefängnisruinen entstehen Parks, alte Gebäude weichen neuen. Am ersten Mai fliegt Gummischrot, eine Person erblindet.
Weitere ZHdK Beteiligungen am Film Festival:
Der Dokumentarfilm «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» von Filmregisseur Samir feiert ebenfalls in Locarno Weltpremiere. Produziert wurde der Film von Master Creative Producing Alumni, Levin Vieth, unter dem Dach von Dschoint Ventschr. Als Director of Photography fungierte die Film Alumna Natascha Vavrina. Zudem wurde der Film von Master Film Student, Enrico Fröhlich, geschnitten.
Auf der Piazza Grande feiert zudem der Spielfilm «Electric Child» von Simon Jaquemet seine Weltpremiere. Jaquement schloss 2005 sein Filmstudium an der ZHdK ab und feierte mit «Chrieg» und «Der Unschuldige» grosse Erfolge. Bei «Electric Child» wirkte Film Alumni, Gabriel Sandru, als Director of Photography mit.
Während des Festivals findet der Filmhochschulentag «FILM FOUNDRY: Young Swiss Cinema» statt. Dabei erhalten sechs Schweizer Filmhochschulen die Gelegenheit, ihre Filme einem breiten internationalen Publikum zu präsentieren. Von der ZHdK werden die Filme «Stuta la Luucia» von Simona Volpe, «Capital Pains» von Balazs Gyenes und «D’ailleurs» von Camille Briffod gezeigt.
Das Locarno Film Festival findet von 7. - 17. August statt.
Sabine Boss, die zuletzt mit der Komödie «Die Nachbarn von oben» einen Kassenschlager erzielt hat, präsentiert ihr neuestes Werk. Die Serie «Perfekt verpasst» mit Anke Engelke feiert am 30. Juni am Filmfest München Weltpremiere. Zusammen mit Nicolas Berse-Gilles hat Sabine Boss Regie geführt. Am Festival werden die ersten drei Folgen der Serie gezeigt, die bereits jetzt grosses Interesse wecken.
Die Geschichte erzählt von Maria und Ralf, die feststecken. Im Alltag, im Job und in der Liebe. Im Prinzip wären die beiden Singles ziemlich perfekt füreinander, wäre da nicht ein kleines Problem: Obwohl sie in der gleichen Kleinstadt wohnen, sind sie sich noch nie begegnet.
Das Filmfest München findet vom 28. Juni - 7. Juli 2024 statt.
Mit seinem Diplomfilm «Vracht» präsentiert sich Max Carlo Kohal, Absolvent des Masterstudiengangs Realisation Dokumentarfilm, als präziser Beobachter jugendlicher Protagonisten, die auf einem Containerschiff den Rhein befahren. Die Jury des Film- und Medienkunstpreises der Region Basel begründete ihre Entscheidung in der Laudatio wie folgt: «Der Regisseur vertraut ganz auf die Authentizität der Realität und verzichtet darauf, sie künstlich zu dramatisieren. Er bietet uns keinen inszenierten Anblick, sondern lässt uns teilhaben. Mit einem distanzierten Blick beweist er seine Fähigkeit, Nähe zu schaffen. Ohne Erklärungen oder Interviews gelingt es dem jungen Regisseur, die verborgenen Gefühle seiner Figuren durch ihr undramatisches Verhalten spürbar zu machen. Es erfordert Mut, in einer reizüberfluteten Zeit keine zusätzlichen Reize zu setzen. Und es erfordert Talent, dennoch einen so faszinierenden Film zu schaffen.»
Mit distanziertem Blick belegt er seine Fähigkeit, Nähe zu erzeugen.
Max Carlo Kohal begleitet auf einem Containterschiff den jungen Matrosen Rudmer, der davon träumt, einmal selbst Kapitän zu werden. Als Neuling Tycho an Board kommt, fällt Rudmer die Faulheit seines Kollegen zur Last. Er versucht Tycho zu motivieren, doch dieser verlässt das Schiff. Sein Platz wird von Leanne eingenommen, zu der Rudmer schnell Vertrauen aufbaut. Aber ihre Nähe bleibt nur für kurze Zeit bestehen, denn die Matrosin entscheidet sich, auf ein anderes Schiff zu wechseln.
Max Carlo Kohal schloss im Sommer 2024 seinen Master an der ZHdK in Dokumentarfilm ab.
Die Veranstaltung ZFICTION.24 brachte spannende Gespräche, Gedankenanstösse und anregende Diskussionen über die Zukunft des Schauspielens und der Filmbranche hervor. Auf der Bühne A an der Gessnerallee in Zürich versammelten sich zahlreiche Speaker:innen aus aller Welt, um ihre Einblicke und Erfahrungen zu teilen.
Die Speaker:innen sprachen unter anderem über die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) im Filmschauspiel, die wichtige Arbeit von Acting Coaches, die Psychologie hinter dem Schauspiel, sowie die Schaffung eines «Safe Space» für Schauspieler:innen am Set diskutiert. Hier einige Ausschnitte aus den Vorträgen:
Bachelor Diplomfilm «Syncope» ausgezeichnet
Bachelor Film Student, Linus von Stumberg, wurde mit seinem Film «Syncope» am Sehsüchte Festival, dem internationalen Student Film Festival, mit dem Preis für den «besten Genrefilm» ausgezeichnet. «Syncope» erzählt die Geschichte von Whim, die eine ungewöhnliche Audition für das Tanzstück Syncope übersteht, jedoch schnell bemerkt, dass ihr voller Einsatz für den Choreografen nicht genug ist. Das, was die anderen Tänzer:innen in den Proben erleben, ist jedoch nur ein Vorgeschmack dessen, was das düstere Werk noch von ihnen abverlangen wird. In der Sektion «Genrefilm» werden Filme gezeigt, die die Grenzen ihrer Genrekonventionen ausreizen, neu denken und ihnen so frischen Atem einhauchen.
Alumna in Jury für «besten Dokumentarfilm»
In der Jury des Sehsüchte Film Festivals, war auch eine ZHdK Film Alumna vertreten: Susanne Regina Meures war Teil der Jury für den «besten Dokumentarfilm». Meures hat ihren Master in Dokumentarfilm 2016 abgeschlossen und mit ihrem Abschlussfilm «Raving Iran» grosse Erfolge gefeiert.
Zudem war die ZHdK mit weiteren Bachelor Diplomfilmen am Festival vertreten:
A Monster Called Love von Sophia Lara Nimue Schweizer
Syncope von Linus von Stumberg
Remember, broken crayons colour too von Urša Kastelic und Shannet Clemmings
Wo die wilden Bienen wohnen von Pascal Kohler
Als internationales Studierendenfilmfestival widmet sich Sehsüchte in der 53. Ausgabe einer neuen Generation von Filmschaffenden in einer umbrüchigen Filmkultur. Das Filmfestival fand von 25. – 28. April in Potsdam, Deutschland statt.
Als Produzent bei Zodiac Pictures hat Reto Schaerli gemeinsam mit Lukas Hobbi über 40 Spielfilme und Serien produziert. Eine ihrer ersten Produktionen, «Achtung, fertig, Charlie!», avancierte 2003 zum erfolgreichsten Schweizer Film seit Jahrzehnten. Neben diversen nationalen und internationalen Publikumserfolgen wie «Heidi», «Papa Moll» und «Die göttliche Ordnung» realisierten die Produzenten auch Arthouse-Filme wie «Stationspiraten» oder «Traumland».
Reto Schaerli bringt eine breite Erfahrung in der Filmbranche mit. Seine Produktionen reichen von Unterhaltungsfilmen bis zum Arthouse-Kino. Darüber hinaus ist Reto Schaerli ein erfahrener Dramaturg.
Dominic Lees – Professor für Film an der University of Reading
Dominic Lees beschäftigt sich als Professor für Film an der University of Reading mit generativer KI in der Filmindustrie. Für ihn gehen Schauspieler:innen sobald sie vor die Kamera treten, bereits einen Dialog mit der Technologie ein. Für ihn geht es bei der generativen KI umNachahmung und nicht um Darstellung, «da Schauspieler:innen emotional auf eine Figur reagieren, während es sich bei Deepfakes um Nachahmung handelt». In seinem Vortrag sprach Lees unter anderem auch über die Möglichkeiten von KI, beispielsweise bei der «Alterung und Verjüngung von Schauspieler:innen, was am Set nützlich sein könnte, um ihre Körperlichkeit während des Schauspielens zu überprüfen».
Mel Churcher – Acting Coach
Als Acting Coach hat Mel Churcher bereits mit Grössen wie Daniel Craig, Angelina Jolie, Keira Knightley oder Felicity Jones zusammengearbeitet. Am ZFICTION.24 teilte sie ihre Perspektive auf die Kunst des Schauspielens. Sie betonte die Wichtigkeit als Schauspieler:in, die Welt zu verstehen, in der die Rolle existiert. «Eine gründliche Auseinandersetzung mit der Lebenslage und der emotionalen Welt des Charakters ist von zentraler Bedeutung», so Churcher.
Ella Rumpf - Schauspielerin
Ella Rumpf die gerade erst als «beste Schauspielerin» im Rahmen des Schweizer Filmpreises 2024 ausgezeichnet wurde sucht in ihrer Auseinandersetzung mit der Charakterarbeit nach dem «Warum?». Warum hat die Figur eine bestimmte Angst oder Unsicherheit? oder warum reagiert die Figur auf eine bestimmte Situation so emotional?
Katalin Gödrös - Regisseurin
Katalin Gödrös ist Regiesseurin und unterrichtet auch Regie und Drehbuch in Berlin, Zürich (Focal, ZHdK). Sie ist Professorin für Regie an der ifs in Köln. In ihrem Vortrag betont sie, dass es für sie wichtig ist als Regiesseurin einen «Safe Space» für Schauspieler:innen zu schaffen. «Dazu gehöre aber nicht nur ich als Regiesseurin, auch Acting Coaches, sowie Intimacy Coordinators können hier eine grosse Rolle spielen in der Gestaltung eines solchen «Safe space».
ZFICTION.24 war nicht nur ein Ort des Wissenaustauschs sondern auch eine Plattform für neue Ideen und Innovationen im Filmschauspiel. Die Vielfalt der Themen und die Expertise der Speaker:innen zeigten deutlich, dass das Filmschauspiel eine spannende Entwicklung vor sich hat.
Der ZHdK Film DIE PHOTOAUTOMATIN von Bachelor Film Alumna Lisa Jödicke und Bachelor Film Student Elias Koller gewinnt gleich zwei Preise: Einmal den ZKB Publikumspreis in der Kategorie E, dotiert mit 1000.- Schweizer Franken. Die Kategorie E beinhaltet Produktionen von jungen Filmstudierende bis 30 Jahre, die eine Filmschule besuchen oder besucht haben.
Zum anderen gewinnt der Film den «Prix Röstigraben» dotiert mit 500.- Schweizer Franken, der in Partnerschaft mit dem Festival International du Film de Fribourg vergeben wird, um den Schweizer Filmnachwuchs zu fördern und zu unterstützen.
Mit drei Preisen ist die ZHdK am diesjährigen Schweizer Filmpreis vertreten.
Master Film-Alumna Nathalie Berger (Master Dokumentarfilm 2022) wurde in der Kategorie «bester Abschlussfilm» mit ihrem Master Diplomfilm «Chagrin Valley» dotiert mit 2500.- CHF Franken ausgezeichnet. Mit dem Dokumentarfilm hat Berger bereits am Visions du Réel im letzten Jahr den nationalen Wettbewerb gewonnen. Die Internationale Premiere feierte der Film am DOK.fest München.
Film-Alumna Lisa Gerig (Bachelor Film 2015) gewann mit ihrem Film «Die Anhörung» dotiert mit 25’000.- CHF Franken in der Kategorie «bester Dokumentarfilm». Der Film wurde produziert von ZHdK Dozent und Film Alumnus Mauriuzius Staerkle Drux (Ensemble Film) (Bachelor Film 2012) und Film-Alumna Eva Vitija (Master Dokumentarfilm 2015).
Bachelor Film-Alumna Aurora Vögeli (Bachelor Film 2013) gewann in der Kategorie «Beste Montage» für den Film «Blackbird Blackbird Blackberry» von Elene Naveriani.
Der Schweizer Filmpreis wurde am 22. März 2024 in Zürich vergeben.
Atelier – Schauspielführung im Rahmen der Jugendfilmtage
Das erste Mal hat die ZHdK im Rahmen der Jugendfilmtage ein Atelier «Schauspielführung» in Zusammenarbeit mit Filmkids durchgeführt. Durch das Atelier geleitet hat ZHdK Master Regie Fiktion Studentin Stefania Burla. 12 Personen im Alter von 17 bis 20 Jahren haben am Atelier teilgenommen und einen ersten Einblick erhalten, was es heisst, eine geschriebene Szene einzustudieren und auf einem kleinen Set mit Kamera zusammen mit Schauspielenden umzusetzen.
Die 48. Ausgabe der Schweizer Jugendfilmtage hat vom 13. bis zum 17. März in Zürich stattgefunden.
Alan Sahin, der seinen Bachelor in Film im Jahr 2021 abschloss, ist bereits mit seinem Bachelor Diplomfilm «ZIGIPOUSE» an diversen Film Festivals gelaufen, unter anderem auch an den Kurzfilmtagen Winterthur.
Mit seinem neuen Dokumentarfilm «Im Stau» feiert er nun Weltpremiere und läuft gleichzeitig in der Sektion «International Medium Length & Short Film Competition» am Visions de Réel Film Festival in Nyon.
Das rennomierte Schweizer Dokumentarfilmfestival Visions du Réel startet am 12. April in Nyon.
Der Kurzfilm «Letzte Nacht» mit ZHdK Film Alumna Natascha Varina als Director of Photography (DOP), wurde am Locarno Film Festival 2023 mit dem Pardina d’oro Swiss Life für den besten Schweizer Kurzfilm (Concorso nazionale) ausgezeichnet.
Der Film erzählt die Geschichte von Freund:innen, die sich nach einer langen Partynacht wieder unter sich treffen. Der Vorabend wird wieder rekonstruiert und nimmt nach und nach Form an. Die Stimmung ist ausgelassen, bis klar wird, dass letzte Nacht eine Grenze überschritten wurde. Es stellen sich Fragen rund um Schuld, Verantwortung und Einverständnis.
Natascha Varina schloss 2018 ihren Bachelor in Film an der ZHdK ab. Aktuell steht sie hinter der Kamera für den Film von Samir «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» der 2024 fertiggestellt wird.
Die 74. Ausgabe des Locarno Film Festivals fand zwischen dem 7. und 17. August statt.
Der Kurzfilm feierte zugleich seine Weltpremiere am Rhode Island International Film Festival und wurde mit dem «Grand Prize 2023» (Filmmaker of the Future Award) ausgezeichnet.
«Motherland» erzählt die Geschichte einer Tochter, die mit ihrer Mutter, ihr Heimatland Polen aufgrund der angespannten politischen Lage für immer verlassen will. Aber nicht alleine, denn sie wollen die Grossmutter davon überzeugen, alles zu verkaufen und mit in die Schweiz zu kommen. Die patriotische Grossmutter stellt sich jedoch quer, während sich die Jüngste mit ihrem Herkunftsland zunehmend identifiziert.
Bester Dokumentarfilm
«Die Anhörung» von Lisa Gerig (2015 Bachelor Film an der ZHdK)
«Las Toreras» von Jackie Brutsche (2006 Diplom Film an der ZHdK)
«The driven ones» von Piet Baumgartner (2015 Master Regie Spielfilman der ZHdK)
Die Regisseurin und Editorin Lesia Kordonets, die ihre Wurzeln in der Ukraine hat und 2020 ihren Master in Dokumentarfilm an der ZHdK absolvierte, erntete bereits mit ihrem Abschlussfilm "Pushing Boundaries" große Erfolge. Der Film wurde unter anderem mit dem Zürcher Filmpreis und einem Preis am DOK.fest München ausgezeichnet. Nun präsentiert Kordonets im Rahmen der Berlinale Talents ihr neues Projekt sowie vernetzt sich mit erfahrenen Branchenvertreter:innen.
Ebenfalls im Fokus steht Lauro Jenni, ein Absolvent des Creative Producing Masterstudiums an der ZHdK. Seit seinem Abschluss im letzten Sommer arbeitet er als freischaffender Filmemacher und Produzent bei Ivy Filmstudio. Jenni ist einer der fünf Schweizer Junior Producers, der Zugang zum Visitors Programm des Berlinale Co-Production Markets erhalten haben.
Die Berlinale Talents bieten beiden eine einzigartige Plattform, um ihre Karrieren voranzutreiben und sich in der internationalen Filmbranche zu etablieren.
«Der Preis wird an Filmemachende verliehen, dessen Vision sowohl das Publikum als auch die Juroren gleichermaßen begeistert und die das Potenzial besitzt, in Zukunft fesselnde und erfolgreiche Filme zu produzieren»
«Las Toreras» beschäftigt sich mit den dunklen familiären Geheimnissen der Vergangenheit von Jackie Brutsche. Durch Interviews mit ihren Familienmitgliedern in Zürich und Spanien und anhand von alten Texten und Zeichnungen ihrer Mutter erhält Brutsche Einblick in die Gefühlswelt ihrer Familie.
«Las Toreras» feierte erstmals Weltpremiere am Zurich Film Festival und gewann den Preis der Zürcher Kirchen, welcher mit 10'000 CHF dotiert ist, sowie den Emerging Swiss Talent Award (Kritikerpreis). Schweizer Kinopremiere feiert «Las Toreras» am 16. November 2023.
Bester Abschlussfilm
Ein Film der die Bedeutung der Kunst als Gefäss für Verständnis und Heilung hervorhebt. Aber nicht nur das. In den Händen der Regisseurin werden Kunst und Kino wirklich zu einem existenziellen Akt
Stefania Burla hat ihren Bachelor in Film an der ZHdK 2022 mit ihrem Diplomfilm «Motherland» abgeschlossen, zuvor hatte sie an der Universität Zürich Kommunikations- und Filmwissenschaften studiert. Burla beginnt im September mit ihrem Masterstudium in Regie Spielfilm an der ZHdK.
Das Rhode Island Film Festival fand vom 7.-13. August 2023 in Providence, USA statt.
Beste Darstellerin
Ursina Lardi in «Die Nachbarn von oben» von Sabine Boss
Jackie Brutsche wurde in Zürich geboren und hat ihr Filmstudium an der ZHdK in Regie und Drehbuch im Jahr 2006 abgeschlossen.
Beste Nebendarstellerin
Sarah Spale in «Die Nachbarn von oben» von Sabine Boss
Bester Schnitt
Aurora Franco Vögeli für «Blackbird Blackbird Blackberry» (Bachelor Film 2013)
Bester Ton
Gina Keller für «Bergfahrt» (Master in Audio-Postproduktion im 2018)
Der Schweizer Filmpreis wird am 22. März 2024 in Zürich, Oerlikon verliehen.
Der Film feierte bereits Weltpremiere am Camerimage in der Sektion «Panorama». Nun wurde der Film für das Sapporo Short Fest in Japan ausgewählt und feiert dort seine internationale Premiere. Mit «Syncope» gewinnt Linus von Stumberg gleich zwei Preise, nämlich «bestes Drehbuch» und den «Jury Award» am Sapporo Short Fest.
Der Film erzählt die Geschichte von Whim, die eine ungewöhnliche Audition für das Tanzstück Syncope übersteht, jedoch schnell bemerkt, dass ihr voller Einsatz für den Choreografen nicht genug ist. Das was die anderen Tänzer:innen in den Proben erleben, ist jedoch nur ein Vorgeschmack dessen, was das düstere Werk noch von ihnen abverlangen wird.
Linus von Stumberg studiert Film im Bachelor an der Zürcher Hochschule der Künste und ist ausgebildeter Tänzer.
Das Sapporo Short Fest in Japan fand vom 23. bis 26. November statt.
Lisa Gerig war in der Rolle der Regisseurin tätig. Sie erhält den mit 20'000 CHF dotierten Preis für den besten Dokumentarfilm. Produziert wurde der Film vom ZHdK Film Dozenten Maurizius Staerkle (Ensemble Film GmbH), der 2012 an der ZHdK den Bachelor in Film abgeschlossen hatte, und von Eva Vitija, die 2016 an der ZHDK den Master in Dokumentarfilm-Regie abgeschlossen hatte.
In ihrem Film durchleben vier abgewiesene Asylbewerber:innen die Anhörung ihrer Fluchtgründe noch einmal und beleuchten so den Kern des Asylverfahrens. Es stellt sich die Frage, ob es den Befragten dieses Mal gelingen wird, ihre traumatischen Erlebnisse so zu schildern, dass sie den offiziellen Kriterien genügen. Der Film gibt zum ersten Mal Einblick in die heikle Anhörungssituation und stellt damit das Asylverfahren selbst in Frage.
Der Diplomfilm von Bachelor Film Alumna, Sophia Lara Nimue Schweizer, «A MONSTER CALLED LOVE» wurde an den 27. Kurzfilmtagen Winterthur im Rahmen der Industry Preisverleihung mit einer «Special Mention» ausgezeichnet.
Drei ZHdK Diplomfilme feierten am Filmschulentag des Festivals Weltpremiere, unter anderem auch «A MONSTER CALLED LOVE».
Sophia Lara Nimue Schweizer studierte Film im Bachelor an der ZHdK und hat ihr Studium im Sommer 2023 erfolgreich abgeschlossen.
Im Rahmen der Kurzfilmtage Winterthur findet am 9. November der Filmschulentag, an dem alle Filmschulen eine Plattform erhalten, um ihre Filme der Öffentlichkeit zu präsentieren und sich untereinander zu vernetzen, statt. Drei Bachelor Diplomfilme feiern dort Weltpremiere und haben die Möglichkeit, als «bester Schweizer Schulfilm» ausgezeichnet zu werden: «A Monster called Love» von Sophia Lara Nimue Schweizer, «Nowrooz» von Reza Jafari und «Wo die wilden Bienen wohnen» von Pascal Kohler.
Zudem zeigt das Festival in der Kategorie «Züri Shorts» den Film von Urša Kastelic und Shannet Clemmings «Remember, broken crayons colour too», der bereits Weltpremiere am Film Festival Locarno gefeiert hat. In der Kategorie «Sport ist Mord» wird ein weiterer Diplomfilm gezeigt, nämlich «Kleingolf» von Marvin Meckes.
Zusammen mit ZHdK Film Dozent Maurizius Staerkle Drux (Ensemble Film) und Eva Vitija, die ihren Master in Dokumentarfilmregie 2016 an der ZHdK abgeschlossen hatte, produziert Lisa Gerig den Dokumentarfilm, der eindrücklicher nicht sein könnte.
Der Bachelor Film «Syncope» von Linus von Stumberg gewinnt am Max Ophüls Preis den Publikumspreis im Wettbewerb Kurzfilme dotiert mit 5000 Euro. Alumna Lisa Gertsch hat mit ihrem Master Diplomfilm «Electric Fields» gleich drei Preise abgeräumt. Sie gewinnt einerseits den Fritz-Raff Drehbuchpreis dotiert mit 13’000 Euro. So begründet die Jury den Entscheid: «Elektrische Felder halten hier alles zusammen: Nahbare Figuren, die Unerwartetes tun. Magie, die die Realität bricht. Tragik, die mit Komik tanzt. Das Buch und der Film lösen sich vom vermeintlichen Regelwerk der Welt, ohne uns jemals zu verlieren. Und es ist in seiner Schlichtheit reich».
Neben dem Fritz-Raff Drehbuchpreis gewann Lisa Gertsch auch noch den Preis der Filmkritik, sowie den Preis für den besten Spielfilm dotiert mit 36’000 Euro. Die Preissumme wird zu drei gleichen Teilen an die Regisseur:in, die Produzent:in und an den Verleih ausgezahlt, der einen Kinostart des Films innerhalb von zwölf Monaten (bis Januar 2025) nach dem Festival in Deutschland realisiert.
In ihrem Film durchleben vier abgewiesene Asylbewerber:innen die Anhörung ihrer Fluchtgründe noch einmal und beleuchten so den Kern des Asylverfahrens. Es stellt sich die Frage, ob es den Befragten dieses Mal gelingen wird, ihre traumatischen Erlebnisse so zu schildern, dass sie den offiziellen Kriterien genügen. Der Film gibt zum ersten Mal Einblick in die heikle Anhörungssituation und stellt damit das Asylverfahren selbst in Frage.
Der Preis geht zu gleichen Teilen an Regie und Produktion des Filmes. Der Preis wird an Dokumentar- oder Spielfilme vergeben, die durch ihren ausgeprägten Humanismus überzeugen und sich filmisch eindrucksvoll und innovativ dem Thema annehmen.
Hier geht’s zur Laudatio. Der Film ist auch in den Schweizer Kinos zu sehen.
Die 27. Winterthurer Kurzfilmtage finden von 7. bis 13. November 2023 in diversen Spielstätten in Laufdistanz des Bahnhofs Winterthur statt.
Angefangen hat alles im Film-Kamera-Seminar «IN MOTION». Unter Regie von Film-Studentin Lena Rheinländer entstand der «Alba», ein Tanzfilm mit Film-,Tanz- und Musikstudierenden der ZHdK. «Alba» behandelt auf tänzerische Weise die Erkundung der Innenwelt einer Person. Basierend auf der mystischen Stimmung und den spielerischen Rhythmen der Komposition «Morteratsch» von Céline Fankhauser, erkundet der Film in zwei Akten den Zyklus von Einheit, Individualisierung, Zerstreuung und Unabhängigkeit.
Während der Dreharbeiten gab es erst eine Amateuraufnahme der Komposition. Dank Unterstützung des Fachbereichs Film, Tanz und Musik erhielten Céline und Lena genügend Förderung, um die Aufnahme mit dem Budapest Art Orchestra in Ungarn zu realisieren.
Es ist immer wieder erfüllend, wenn die eigene Musik zum Leben erweckt wird. Insbesondere in einer so hohen Qualität. Durch die vielen Studiosessions und Erfahrungen an der ZHdK war mein Team und ich perfekt auf die Situation vorbereitet, sodass wir das Maximum herausholen konnten.
Das Orchester spielte das Stück in einer zweistündigen Session aus dem Stegreif vom Blatt. Einige Musiker:innen konnten besser Deutsch als Englisch, einige konnten weder noch, weshalb Produzent Miklos Lukacs auf ungarisch simultan übersetzte und die Musiker:innen sich auch gegenseitig aushalfen.
Das East Connection Recording Studio hat bereits einige Arbeiten von Studierenden der Abteilung Komposition - Film, Theater und Medien aufgenommen und ist für ihre zahlreichen Netflix Kollaborationen wie auch durch die Zusammenarbeit mit dem Pianisten HAVASI bekannt.
Es war eine ziemlich absurde Erfahrung, wenn man bedenkt, dass alle Beteiligten von Cast und Crew für einen Student:innen-Film so viel rein geben und man sich plötzlich in Ungarn wiederfindet. Das Budapest Art Orchestra ist wirklich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen im Prozess von Alba.
Der Film wurde erstmalig am 27. September 2023 bei den Tanzaufführungen des Bachelor Contemporary Dance auf Bühne A projiziert.
Der Kurzfilm feiert seine Weltpremiere am renommierten San Sebastian Film Festival 2023 und steht im internationalen Wettbewerb für Kurzfilme «NEST». Somit konnte sich Selmanis Kurzfilm zusammen mit 12 weiteren Kurzfilmen gegen 421 eingereichten Kurzfilmen von 209 Schulen aus 53 Ländern durchsetzen. Die 71. Ausgabe des renommierten San Sebastian Film Festival findet zwischen dem 22.-30. September statt.
«And the wind weeps» erzählt die Geschichte von Daut, ein Überlebender eines Kriegsmassakers im Kosovo, bei dem sein Sohn ums Leben gekommen ist. Er schreibt seit 20 Jahren an einem Brief, um in Den Haag auszusagen, was an jenem Tag geschehen war. Plötzlich nimmt die Geschichte eine tragische Wendung.
Aulona Selmani wurde in der Schweiz geboren, entdeckte ihre Liebe zum Geschichten erzählen, als sie im Kosovo aufwuchs. Zuvor hatte sie einen Bachelor in Film und Fernsehen an der Universität Prishtina abgeschlossen. Diesen Sommer absolvierte sie erfolgreich den Master Film in Regie Spielfilm an der ZHdK.
Am 15. Gässli Film Festival in Basel gewann Aulona Selmani mit ihrem Seminarfilm «Si Në Vaj» (almost crying) gleich zwei Preise gewonnen: den SRG Directing Award sowie den Publikumspreis.
Bereits zuvor gewann Film Alumna, Lisa Gertsch mit ihrem Bachelor Diplomfilm «FAST ALLES» 2018 den renommierten Student Academy Award in der Kategorie «Narrative». Nun ist ihr Master Diplomfilm «Electric Fields» für den deutschen Nachwuchspreis – First Steps – in der Kategorie «abendfüllender Spielfilm» nominiert. Gertsch erzählt in ihrem Episodenfilm verschiedene Geschichten: Ein Mann verschwindet im Wald. Eine Jahreszeit geht verloren. Liebende überwinden die Zeit.
Lisa Gertsch wurde 1992 in Bern geboren und hat ihr Bachelor Filmstudium 2017 an der ZHdK abgeschlossen. Anschliessend entschied sich Gertsch für ein Master in Regie Spielfilm an der ZHdK und schliesst dieses 2023 erfolgreich ab. Aktuell unterreichtet Gertsch an der ZHdK in der Fachrichtung Film als Dozentin für Drehbuch und arbeitet als Drehbuchautorin in der Schweiz, Deutschland und Italien.
Der Deutsche Nachwuchspreis FIRST STEPS gilt als renommiertester Preis für Abschlussfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Preisverleihung der First Steps Awards findet am 8. Oktober 2023 in Berlin statt.
Der Film beleuchtet die Geschichte von Shannet Clemmings und die Reise des Heilprozesses, der durch Transphobie verursachten Wunden. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt darauf, die menschliche Verfassung im Kontext sozialer und wirtschaftlicher Strukturen zu reflektieren.
Zudem lädt die CISA (Conservatorio Internazionale di Scienze Audiovisive) – akademischer Partner des Festivals - jedes Jahr im Rahmen der Scoule senza frontiere Schweizer und internationale Filmschulen ein, eine Auswahl ihrer besten Kurzfilme zu präsentieren. Ziel ist ein fruchtbarer Austausch zwischen den verschiedenen Schulen und auch dem Basecamp. In diesem Rahmen werden vier Diplomfilme gezeigt, «MOTËR» (Dorentina Imeri), «HALBI GSPRÖCH» (Valentin Räber), «VERGLAST» (Lena Imboden) und «TIME STRANGER» (Lara Jacobs).
Das Locarno Film Festival findet zwischen 2. – 12. August 2023 statt und feiert dieses Jahr seine 76. Ausgabe.