Is there something inherently queer about pregnancy itself, fragt Maggie Nelson. Das Projekt queer archives of stillborn (m)others fragt spezifischer nach Subjektivierungen von โนunproduktiverโบ Schwangerschaft, d.h. Schwangerschaft, die kein lebendiges Kind zur Welt bringt oder Schwangerschaft, die ein sogenannt โนnicht-lebensfรคhiges Kindโบ zur Welt bringt: Welche Subjektkonstitutionen gehen mit der Nicht/Mutterschaft von totgeborenen Kindern und sog.
nicht-lebensfรคhigen einher? Und welche รคsthetisch-relationalen Praktiken des (Nicht) Zeigens,
(Nicht) Hรถrens, Erinnerns und Spekulierens wirken dabei mit?
Das transdisziplinรคr kรผnstlerische PhD-Projekt widmet sich Archiven, รsthetiken und Subjek-tivierungen von stillborn (m)others. Seinen Ausgang nimmt das Projekt von historischem Quellenmaterial aus den 1960er-90er Jahren: Zeugnissen von Hebammen und รrztinnen, Materialien aus Geburtshilfe, Elternberatung und Frauenbewegung, Gesprรคche mit Zeitzeug:innen. Der zeitliche Fokus begrรผndet sich im geburtshilflichen Paradigmenwechsel, der Ende der 1980er dazu fรผhrte, dass Trauerprozessen nach Totgeburten fortan mehr Bedeutung zuerkannt wurde. In einem grundlegenden Rechercheteil suche ich in Archiven zur Schweizer Frauengeschichte (wie dem Gosteli-Archiv Bern) sowie in โนinoffiziellenโบ, d.h. biografisch-verkรถrperten, queer archives nach Stimmen und Erzรคhlungen zu Vor- und Nachgeschichte(n) dieses Paradigmenwechsels und seiner affektiv-subjektivierenden Dimensionen.
Das gefundene Material wird in kollaborativen Workshops aktualisierend bearbeitet. Mit kollaborativen Prozessen, kรผnstlerischโforschenden Herangehensweisen und unter Einbezug meines Erfahrungswissens als langjรคhrig praktizierende Hebamme bildet das Projekt aus Stimmen, Sounds, Texten und Performances ยซQuellkรถrperยป โ sich materialisierende Relationen, die zugleich als Archive wie auch als Figurationen von stillborn (m)others agieren kรถnnen.