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    Kunstwerke statt Take-away

    Kรผnstlerin und ZHdK-Dozentin Marianne Mueller fรผllte den Kunstraum Saint Luke bei der Erรถffnungsausstellung fรผr ihr Werk ยซSMOKEยป mit dichten Rauchschwaden. Foto: Betty Fleck ยฉ ZHdK

    Published on 09.07.2019

    Author Giulia Adagazza

    • Fine Arts

    Seit Anfang 2019 gibtโ€™s gleich neben dem Club Zukunft Kunst statt Teigtaschen: In einem ehemaligen Imbissstand im Zรผrcher Langstrassenquartier hat die ZHdK einen Kunstraum erรถffnet. ยซSaint Lukeยป zeigt sieben Tage die Woche 24 Stunden am Tag Ausstellungen, kuratiert von Studierenden.

    Neonbeleuchtete 24-Stunden-Shops, schicke Werbeagenturen, proppenvolle Schaufenster und hippe Bars: Wer durch das Zรผrcher Langstrassenquartier streift, trifft rund um die Uhr auf Menschen, die arbeiten, einkaufen, herumlungern oder einfach die Nacht zum Tag machen. Seit Beginn dieses Jahres hat das Quartier im Kreis 4 einen neuen Bewohner, der niemals schlรคft: Zwischen den Nachbarn Club Zukunft und Bar3000 steht der ZHdK-Kunstraum Saint Luke.

    Ausstellungen rund um die Uhr

    Kuratiert wird der Kunstraum von den beiden Kunst-&-Medien-Studierenden Milena Langer und Samuel Haitz, die den ehemaligen Imbissstand eigenhรคndig umgebaut haben. Wo frรผher Teigtaschen รผber die Theke gingen, ist mit Saint Luke ein Kunstraum entstanden, in dem die ZHdK Kunstwerke auch ausserhalb des Toni-Areals einem breiten Publikum prรคsentieren kann. Durch eine eingebaute Glasscheibe sind die wechselnden Ausstellungen im beleuchteten Raum fรผr das Langstrassenpublikum rund um die Uhr einsehbar.

    Wie aber kommt das Konzept bei den Anwohnerinnen und Nachtschwรคrmern an? ยซDank des 24-Stunden-Konzepts und der prominenten Lage erreichen wir je nach Tageszeit ein vรถllig anderes Publikumยป, erzรคhlt Milena Langer. Dementsprechend vielfรคltig falle das Spektrum der Reaktionen aus, die von heller Begeisterung bis hin zu ยซDas soll jetzt Kunst sein?ยป reichen.

    Kunstwerke nach Raummass

    Der 7 Quadratmeter kleine Raum biete Chancen, aber auch Herausforderungen fรผr das Kuratieren der Ausstellungen, so Haitz: ยซDie Kรผnstlerinnen und Kรผnstler mรผssen offen sein, mit ihren Werken auf die Eigenheiten und den Kontext des Raums einzugehen.ยป ZHdK-Dozentin Marianne Mueller beispielsweise fรผllte bei der Erรถffnungsausstellung den gesamten Raum mit dichten Rauchschwaden. ยซIn einem Museum wรคre eine solche Ausstellung wohl nur schon aus Sicherheitsgrรผnden schwer durchfรผhrbar gewesenยป, erklรคrt Haitz. Das Werk mit dem Titel ยซSMOKEยป habe aber nicht nur zur Architektur des Raums gepasst, sondern auch zu dessen Verwandlung, erklรคrt das Kuratorenduo. So stand der Rauch symbolisch fรผr die Ausrรคucherung des ehemaligen Imbissstands, um Platz fรผr Neues zu schaffen. Auch das Werk ยซHimalaya Salt Dreamsยป von ZHdK-Studentin Flavia Senn, das ebenfalls anlรคsslich der Erรถffnung gezeigt wurde, thematisierte die Reinigung des Raums durch Salzkristalle, die auf dem Boden verteilt waren.

    Die eigene kuratorische Praxis erproben

    Die beiden Kunststudierenden sammeln mit den Ausstellungen erste kuratorische Erfahrungen. Langer und Haitz wรคhlen die Kรผnstlerinnen und Kรผnstler aus ihrem eigenen und dem ZHdK-Umfeld aus. Mit jeder Ausstellung wรคchst in ihnen die Gewissheit, dass sich die Rollen des Kรผnstlers und der Kuratorin รคhnlicher sind, als dies auf den ersten Blick scheinen mag: ยซAls Kรผnstler lenke ich mit meinen Werken den Fokus auf ein bestimmtes Thema. Denselben Einfluss habe ich als Kurator mit der Wahl der Kรผnstlerin und ihrer Werkeยป, so Haitz. Nicht immer sei es jedoch einfach, sich und die eigene kรผnstlerische Vision beim Kuratieren nicht in den Vordergrund zu rรผcken, ergรคnzt Langer. Nach der bisherigen kuratorischen Praxis ist fรผr die beiden Studierenden klar: ยซEine Ausstellung ist dann gelungen, wenn der Kรผnstler und die Kรผnstlerin das letzte Wort haben.ยป

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