Koproduktion mit dem Schlachthaus, Bern, dem Theater Tuchlaube, Aarau, dem Theater am Kirchplatz, Schaan (FL)
Das ganze Bühnenbild setzt sich aus einem grossen Himmel, einem Platz und einigen Koffern zusammen. Davon ausgehend definieren die AkteurInnen die Orte und Situationen, welche nur die Phantasie des Zuschauers identifizieren und vervollständigen kann. Auf der Bühne erscheinen einzig durch Andeutungen Bezugspunkte, welche sich an die Erfahrungen und Erinnerung derjenigen richtet, die zuschauen. Das Bild, der Tanz, das Objekttheater suchen nach neuer Dynamik über verschiedene Sprachen hinweg, doch im Raum der Sehnsucht finden sie sich zusammen. Magritte mit seinen rätselhaften und surrealistischen Visionen kann uns in dieser Suche helfen. Seinen Gemälden, seinen Bildern gelingt es von Zeit zu Zeit uns zu überraschen, uns zu vergnügen, uns zu erfreuen und uns mit total unerwarteten Gegenüberstellungen und Metaphern aus der Fassung zu bringen. Gulliver verdanken wir das Thema der Reise durch unbekannte Orte und den Wunsch, sie auszukundschaften, mit Überzeugung, ohne von seiner Ironie abzulassen.
Die Reise durch Bilder und Zeiten verbindet Abenteuer- und Entdeckungslust von Gulliver mit den überraschenden und surrealistischen Visionen Magrittes. Dabei entwerfen die drei SchauspielerInnen zauberhafte Welten und entführen den Zuschauer in eine Geschichte voller Sehnsüchte, Träume, Unterwegssein. Auf der Suche nach einem Ort, Samarcande, der voller Geheimnisse steckt, und Hoffnungen. Wenige Requisiten und ein warmer Platz unter dem Bühnenhimmel geben der Phantasie einen Raum, in welchem über Text und Bewegung ein aufregendes und aussergewöhnliches Theatererlebnis entsteht.
Nach der erfolgreichen Schneeweiss-Inszenierung (die im Mai noch einmal zu sehen sein wird) ist das die zweite Regiearbeit von Antonio Vigano am Theater an der Sihl.
"Antonio Vigano (Regie, Text, Austattung) belebt die Magritte-Figürchen und lässt sie mit dem irischen Autor Jonathan Swift durch die Welt ziehen. Auf dem Schiff von Swifts berühmtem Seefahrer Lemuel Gulliver macht sich das Duo auf die Suche nach dem sagenumwobenen Samarcande. ... Dem Team um den italienischen Regisseur gelingt ein dichtes, in sich stimmiges Stück Theater zu unerreichbaren Wünschen und Zielen." (TagesAnzeiger, 3.März 2003)
"Das hätte Magritte sich wohl auch nicht träumen lassen: dass seien Bilder eines Tages dreidimensional und sogar lebendig würden. ... Was sich auf der Bühne des Zeughauses 3 bietet, ist eine faszinierende, kurzweilige Reise durch eine bunte Phantasiewelt... Den Höhepunkt der Aufführung bildet sie Szene im Lande Liliput. Märchenhaft." (NZZ, 4.März 2003)