Startseite
Startseite

Hauptnavigation

    Startseite
    Startseite
    Startseite
    Startseite
      • DE
      • EN
    • Merkliste
    • MenüMenü
    Sie befinden sich hier:
    1. Forschung
    2. Institute for Contemporary Art Research
    3. Art & Activism
    Mehr zu: Art & Activism

    “It’s complicated”

    Tbilisi, Berlin

    Teil eins:

    Gruppenbeitrag zur 4. Tbilisi-Triennale mit dem Titel MICROCLIMATE / EDUCATION, organisiert vom Center for Contemporary Art (CCA) in Tbilisi (GEO), September/Oktober 2022

    Marcel Bleuler (IfCAR) in Zusammenarbeit mit Dušan Zahoranský, Professor des Studio Intermedia 2 an der Academy of Fine Arts (AVU) in Prague; Lali Pertenava, unabhängige Kuratorin und Aktivistin, Tbilisi; Yusuf Orhan, Cordula Schieri, Samantha Zaugg (Studierende des MFA Studienprogramm der ZHdK); Monika Kučerová, Barbora Miedzinska, Mia Milgromová (Studierende des Studio Intermedia 2 at AVU)


    Teil zwei: 

    Panel an der Konferenz WARning the Cities. Two-day conference on how wars affect our cities and societies, organisiert vom Center for Independent Social Research (CISR) in Berlin (DE), November 2022

    Marcel Bleuler (IfCAR) in Zusammenarbeit mit Konstantyn Doroshenko, unabhängiger Kritiker, Radiomoderator, Kiew (UKR); Madlen Pilz, Forscherin am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, Berlin (DE); Natalia Vatsadze, Kuratorin, politische Künstlerin der Bouillon Group, Tbilisi (GEO)
     

    Dekoratives Bild

    How can we acknowledge diversity while developing a shared vision? (Teil eins)

    Für unseren Beitrag zur Tbilisi-Triennale konzentrierten wir uns auf das Mikroklima unserer Gruppe – einer gemischten Gruppe, deren Mitglieder zuvor noch nicht zusammengearbeitet hatten. Wir kamen im CCA zusammen und arbeiteten sechs Tage lang zusammen. Um uns zurechtzufinden, entschieden wir uns für eine Grundstruktur: Es sollte zwei Treffen pro Tag geben, eines am Morgen und eines am Abend. Jedes Treffen wurde von einem anderen Mitglied moderiert. Dieser Moderator konnte jede Aktivität oder jedes Thema vorschlagen, das er für die Gruppe als wichtig erachtete und das er ausprobieren wollte. 

    Bei diesen Treffen erkundeten wir die Perspektiven und Ideen, die Wünsche und die Dringlichkeiten innerhalb unserer Gruppe. Aus den gemeinsamen Erfahrungen ergaben sich bestimmte Entscheidungen, künstlerische Hypothesen und viele offene Fragen: Wie können wir unterschiedliche Herangehensweisen an das Kunstschaffen haben und gleichzeitig eine gemeinsame Vision verfolgen? Welches Gleichgewicht sollte zwischen Reflexion und Aktion herrschen? Wie können wir uns auf einen spielerischen Schaffensprozess einlassen? 

    Und wie können wir das tun, während in der Nähe ein Krieg stattfindet? 

    Schon früh wurde uns klar, dass das Ergebnis unseres Prozesses bis zur Eröffnung der Triennale und höchstwahrscheinlich darüber hinaus offen und verhandelbar bleiben würde. Aber wir haben voneinander und von unserem Aufenthalt in Tbilisi in dieser besonderen Zeit gelernt. Wir wissen jetzt: 
    Es ist ein Privileg, freundlich zu sein. 
    Liebe muss wertgeschätzt werden. Das gilt auch für nutzlose Fähigkeiten. 
    Wir wissen, dass es kompliziert ist, aber wir können uns Gleichheit vorstellen.
     

    Dekoratives Bild
    Dekoratives Bild

    “You’re welcome here if you agree that Putin is a war criminal” (Teil zwei) 

    Im Panel City – shelter / City – limbo der Konferenz WARning the Cities diskutieren wir die Herausforderungen für Städte, die zu vorübergehenden Zufluchtsorten für eine große Anzahl von Migrant:innen werden. Der Fokus liegt dabei auf den drei Städten Tbilisi, Kiew und Berlin. Das Thema wurde von der Kuratorin und Künstlerin Natalia Vatsadze aus Georgien initiiert, die sich mit den aktuellen Entwicklungen in der Stadt befasst. Tbilisi hat in den letzten Monaten Zehntausende von Geflüchteten aus Russland aufgenommen, die zusammen mit den Migrant:innen aus Abchasien, Ossetien und Weißrussland einen beachtlichen Teil der Stadtbevölkerung ausmachen. In der Wahrnehmung von lokalen Einwohner:innen hat sich Tbilisi in eine vorübergehende Unterkunft für Kriegsflüchtlinge verwandelt. Auch Neuankömmlinge nehmen ihr Leben in der Stadt als vorübergehend wahr, als Zustand zwischen der Hölle, aus der sie geflohen sind, und dem zukünftigen Paradies, von dem sie träumen. Infolgedessen wird die Situation zusehends komplexe. Es entsteht eine Vielzahl geschlossener Bubble-Communities, die kaum miteinander kommunizieren und nur wenig am Leben der Zufluchtsstadt teilhaben. Zwischen diesen Blasen kommt es zu Spannungen und Konflikten. 
    In der von Marcel Bleuler moderierten Podiumsdiskussion vergleichen wir die Erfahrungen aus Tbilisi mit jenen aus Kiew und Berlin. Kiew war vor der russischen Invasion eine Zufluchtsstadt für Russ:innen und Weißruss:innen, und Berlin gilt als Stadt, die seit der Wende viele Migrant:innen aus verschiedenen Kontexten angezogen hat. Wie gehen die Menschen in diesen Städten mit den potentiellen Spannungsverhältnissen um, und welche Perspektiven bieten Kunst und kulturelle Produktion?

    Online-Transkription der Panel-Diskussion