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Die Nicht-Indifferenz

[Translate to English:] Der Auffall
  • Begegnungen des Anderen in Silhouetten

Begegnungen des Anderen in Silhouetten

Dominique Raemy

Für Emmanuel Levinas, auf den der titelgebende Begriff zurückgeht, hat die Nicht-Indifferenz eine ethische Bedeutung. Sie meint zunächst die Nicht-Gleichgültigkeit gegenüber dem Anderen, dem das Subjekt – darauf insistiert Levinas – maßlos verantwortlich ist. Darüber hinaus lässt sich die Nicht-Indifferenz aber auch als ein differenzlogischer Terminus verstehen. Er beschreibt dann die Struktur des ethischen Verhältnisses zwischen dem Einen und dem Anderen als eine Beziehung in der absoluten Trennung. Damit hebt sich die Nicht-Indifferenz ab von anderen Verhältnissen, die entweder als eine Relation von distinkten Relaten oder als eine differenzielle Relation ohne Relate gedacht werden.

Die Dissertation sucht nun die ethische Beziehung, die im Begriff der Nicht-Indifferenz angezeigt ist, ästhetisch zu denken. So lautet also die leitende Frage: Welche Bedeutung kann die Nicht-Gleichgültigkeit haben für die Kunst? Diese Frage zu beantworten, verlangt nach einem Verfahren des doppelten Blicks, in dem sich Ethik und Ästhetik folgendermaßen spiegeln: Seinen ästhetischen Ausdruck hat der Begriff der Nicht-Indifferenz in der Figur der Silhouette; sie gibt umgekehrt die ethische Beziehung zu denken. So erhält die Silhouette die Funktion einer Denkfigur, durch die sich die ethische Beziehung in ihrer ethischen Dimension eröffnet.

Diese Eröffnung ist auch die Wiederholung eines zweifachen Ursprungs. Ihrem jeweiligen Ursprungsmythos zufolge entspringen nämlich Kunst und Philosophie einer anfänglichen Differenz von Licht und Schatten. Bei Plinius fängt Kunst mit dem gestischen Umreißen des menschlichen Schattens an, bei Platon führt die Verwirrung angesichts des Schattenspiels auf den Weg der Wahrheit. Schon die ursprüngliche Differenz ist dabei ethisch auszulegen, wenn durch sie die Kunst sich auf das Andere des Menschen bezieht wie die Philosophie sich auf das Andere des Seins: das Gute. An diese ursprüngliche ethisch-ästhetische Beziehung erinnert uns die Nicht-Indifferenz.

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