Abstract
It’s Not Easy Bein’ Green: Eine künstlerische Erkundung der menschlichen Wahrnehmung von Pflanzen
In der Muppet Show geht Kermit der Frosch durch den Wald und singt: "Es ist nicht leicht, grün zu sein [...]". Kermit schaut sich um, wenn er den Teil "so viele andere gewöhnliche Dinge" singt. Er scheint sich in das Leben der umliegenden Pflanzen einzufühlen: ihr Grün. Wie gehen wir mit grünen Wesen um? Wie könnten grüne Wesen über sich selbst und ihren Platz in dieser Welt denken?
Vor über zwanzig Jahren prägten Biologiedidaktiker den Begriff "Pflanzenblindheit", um die Unfähigkeit der Menschen zu beschreiben, Pflanzen in ihrer Umgebung zu erkennen oder gar wahrzunehmen. Sie argumentierten, dass Pflanzenblindheit dazu führt, dass die Menschen die ästhetische und ökologische Bedeutung von Pflanzen unterschätzen, die oft als minderwertig und sicherlich weniger interessant als Tiere angesehen werden. Dieses Problem ist immer noch weit verbreitet. In jüngster Zeit haben andere Biologen und Pädagogen auf die Notwendigkeit hingewiesen, überholte Darstellungen zu ersetzen, die Pflanzen als passive Organismen darstellen, und gleichzeitig moderne wissenschaftliche Erkenntnisse über das Verhalten und die sensorischen Systeme von Pflanzen zu berücksichtigen. Wenn wir Lösungen für die dringende Umweltkrise entwickeln wollen, müssen wir die Pflanzen in den Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsdebatte rücken und die mangelnde Sensibilität des Menschen gegenüber Pflanzen überwinden, so die Wissenschaftler. It's Not Easy Bein' Green will genau das tun, indem es die Art und Weise, wie wir mit Pflanzen umgehen, hinterfragt und neu strukturiert.
It's Not Easy Bein' Green zielt darauf ab, künstlerische Strategien zum Thema Pflanzenblindheit zu erforschen und das sensorische und wahrnehmungsbezogene Bewusstsein für Pflanzen durch künstlerische Interventionen zu fördern. Letztendlich zielt es darauf ab, unsere Wahrnehmung von Pflanzen zu verändern und damit auch die Art und Weise, wie wir mit Pflanzen umgehen.
Zu diesem Zweck wird das Projekt eine Reihe von künstlerischen Erkundungen durchführen, die sich auf drei Aspekte der Beziehung zwischen Pflanze und Mensch konzentrieren: 1) Pflanzen wahrnehmen - wie Menschen Pflanzen wahrnehmen, indem sie multisensorische Erfahrungen machen; 2) "Pflanzlichkeit" verstehen - wie Pflanzen ihre auf den Menschen ausgerichtete Umgebung wahrnehmen und darauf reagieren und 3) Grüne Gespräche - wie menschliche Gesellschaften und Individuen Pflanzen im Hinblick auf ethische und rechtliche Belange wahrnehmen.
Im ersten Teil, "Pflanzen wahrnehmen", werden Experten untersucht, die Pflanzen auf besondere Weise wahrnehmen (z. B. durch Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten). Im Mittelpunkt stehen teilnehmende Beobachtungen dieser Experten und die Art und Weise, wie sie sich Pflanzen mit zeitbasierten Medien nähern und mit multisensorischen Settings experimentieren.
Im zweiten Teil, "Pflanzlichkeit" verstehen, werden die sensorischen Systeme von Pflanzen und ihre Reaktionen bei der Durchführung von kunstwissenschaftlichen Experimenten in Pflanzenlabors untersucht, z. B. bei der Messung von Pflanzenstressoren in städtischen Umgebungen und der Erfassung der Bioakustik von Pflanzen. Die Studie wird die Fähigkeit von Pflanzen erforschen, auf ihre Umgebung zu reagieren, und dabei sowohl künstlerische Beobachtung und Medien als auch wissenschaftliche Kenntnisse und Geräte einbeziehen.
Im dritten Teil, den "grünen Gesprächen", wird der Entscheidungsprozess der Eidgenössischen Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich in Bezug auf die Pflanzenpolitik analysiert. In den verschiedenen botanischen und historischen Gärten der Schweiz wird eine Feldforschung zu den Auswirkungen der Pflanzenpolitik in der Schweizer Bevölkerung durchgeführt. Diese Forschungselemente werden zu einer Reihe von reflektierenden Schriften über die Überschneidung von Kunst und Recht führen, einschliesslich fiktiver Skripte von Gerichtsverfahren und Debatten.
Durch die Kombination der Forschungsergebnisse aus diesen drei Aspekten wird das PhD-Projekt eine transformative Umgebung in Bezug auf die menschliche Wahrnehmung von Pflanzen in Verbindung mit öffentlichen städtischen Räumen oder Geräten schaffen, die auf der Grundlage der Forschungsergebnisse weiterentwickelt werden soll. Es wird erwartet, dass diese Studie verschiedene sensorische Ansätze für das Pflanzenleben liefert und dazu beiträgt, einen integrierten Diskurs über die Frage unserer Wahrnehmung von Pflanzen vorzuschlagen.