«Art & Crisis» ist der erste Band einer neuen Reihe, die sich mit dem Zustand der Welt und den kulturellen Theorien aus der Perspektive zeitgenössischer künstlerischer Praktiken und pädagogischer Instrumente auseinandersetzt. Ausgehend vom Master of Fine Arts der Zürcher Hochschule der Künste und herausgegeben von MFA-Direktorin Dr. Donatella Bernardi, ist es das Ziel der Reihe, den traditionellen Ausstellungskatalog der «Degree Show» durch eine theoretische Publikation zu ersetzen, die den Weg zeigt, den die Künstlerinnen und Künstler im Laufe des Jahres eingeschlagen haben, und um zu erforschen, wie sich eine in Zürich ansässige Bildungseinrichtung in der globalen (Kunst-)Welt positionieren kann.
Für diesen ersten Band sind künstlerische, philosophische und visuelle Essays sowie Beiträge der MFA-Studenten und ihrer professionellen Teilnehmer unter dem Titel «Art & Crisis» zusammengefasst. Eine theoretische Publikation über Bildungsprozesse und was es bedeutet, in einer Stadt wie Zürich zu lehren und zu lernen, reflektiert dieses Buch auch die Feldarbeiten der MFA-Studenten von 2017 in Athen, Beirut und Lesbos. Von einer Reflexion über «barocken Brutalismus» in einem Interview mit dem deutschen Künstler Florian Dombois über das ZHdK-Gebäude, über Dokumente und Interviews, die über die Begegnungen mit verschiedenen Fachleuten berichten (ein Korrespondent aus Beirut, griechische Künstler und Kuratoren, ein libanesischer Rapper aus Tripolis, NGO-Freiwillige in Lesbos), über einen Essay des brasilianischen Philosophen Rodrigo Nunes über «Politik als Pädagogik» und über das Verhältnis zwischen künstlerischer Praxis und Aktivismus in unserer sich verändernden globalen Welt durch den amerikanischen Kulturkritiker T. J. Demos, für Bernardi ist ein MFA heute nicht nur eine Frage des Lernens, Produzierens und Ausstellens, sondern auch des Denkens über seine Position und Modalitäten im internationalen Netzwerk der bildenden Kunstschulen und wie es Teil eines «tugendhaften» internationalen kulturellen Ökosystems sein kann.
Weitere Beiträge sind ein Gespräch zwischen den Schweizer Kuratorinnen Judith Welter und Ian Wooldridge über die MFA Degree Show 2017, Bild- und Textbeiträge der MFA-Dozenten Dominique Lämmli und Erik Steinbrecher sowie ein Essay der MFA-Studentin Caroline Ann Baur über die mögliche Zukunft der Weiblichkeit. Die grafische Gestaltung des Buches verkörpert den Einsatz der Publikation durch ein breites System von Querverweisen sowie die Verwendung der Piktogramme des politischen Aktivisten Rini Templeton.
Herausgegeben von der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)
Erhältlich hier bei JRP Ringier