Wir müssen über Funding sprechen
Die Entwicklungsbudgets sind dabei mit jenen der Filmindustrie vergleichbar. Auch bei der Entstehung eines Spiels gibt es unterschiedliche Phasen: von der Idee über die Konzeptions- und Recherchephase sowie die einzelnen Gestaltungsschritte bis hin zur technischen Umsetzung. Die Schweizer Szene kämpft mit Finanzierungsproblemen. Maike Thies sagt: «Finanzielle Unterstützung wird in der Schweiz derzeit nur durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia geleistet. Mit ihren verschiedenen Förderprogrammen trägt sie seit nunmehr zehn Jahren dazu bei, dass Games in der Bevölkerung als Kulturgut, aber auch als potenzieller Wirtschaftsfaktor wahrgenommen und sichtbar werden. Mit ‚Swiss Games‘ hat sich ein Brand entwickelt, der auch international auf grosses Interesse stösst.» Dieser Brand sei von einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis in den Teams, einem agilen Miteinander, einer künstlerischen Handschrift und der oftmals gegebenen gesellschaftlichen Relevanz der Spiele geprägt. Es brauche jedoch eine solide Förderung, meint Thies: «Mit kleinen Finanzspritzen erzeugt man keinen grossen Boom. Dieser Kreativzweig wird dazu gezwungen, am existenziellen Minimum zu arbeiten. Es ist an der Zeit, dass Politik und Wirtschaft anerkennen, dass die Schweizer Gameszene viel zu bieten hat und es hier eine klare Positionierung braucht.» Neben der unzureichenden finanziellen Förderung sei es die fehlende Sichtbarkeit der Szene, die dieser zu schaffen mache: «Es gibt im Journalismus fast niemanden mehr, der Schweizer Game-Entwicklerinnen und -Entwickler begleitet. Einige Schlüsselfiguren sind zwar bekannt, aber es gibt schweizweit mehr als 100 Studios, die im Bereich Games und immersive Technologien agieren.»